Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
204 Dex auſtraliſhe Ueberland-Telegraph.
nöthige Holz für die Telegraphenpfoſten zu liefern, es wurde vielmehr oft nöthig, die Stangen, deren man 36,000 Stü bedurfte, aus Entfernungen von 80 deutſchen Meilen her an die Baupläße zu transportiren.
Wir möchten unſeren Leſern übrigens tein falſches, einſeitiges Bild von dem Vegetationscharakter Auſtraliens geben, und müſſen daher erwähnen, daß, ſo mächtig die Ausdehnung des geſürchteten Scrub iſt, do<h auf dem Kontinent au< der Wald im beſſeren Sinne nicht fehlt. Unter der tropiſhen Sonne des Nordens gedeiht die Man= grove, der Affenbrodbaum und der Flaſchenbaum; im übrigen Auſtralien bilden, wo die Feuchtigkeit nicht ganz fehlt, Eukalypten und Akazien jene eigenthümlichen, faſt parktartigen Gehölze, in denen die Bäume nicht in einem geſchloſſenen Forſt, ſondern in kleineren Gruppen und einzelnen Exemplaren zerſtreut auftreten. Unter den Cuka= lypten Auſtraliens, von denen der blaue Gummibaum, Encalyptus globulus, auh in Europa befannt iſ und als „Fieberbaum“ zur Bekämpfung des Sumpfgiftes vielfach mit Erfolg angepflanzt wird, ſind fogar die Giganten des Baumwuchſes überhaupt gefunden worden. Einzelne Exem= plare überragen bei einer Höhe von über 150 Metern ſogar noh die Nieſentannen Kaliforniens. So trefflich aber ihr unſerer Eiche an Härte gleichtkommendes Holz iſt, der Zerſtörungswuth der beſonders im Norden häufigen Termiten iſt es doh niht gewachſen; auf große Stre>ten hin mußten die hölzernen Pfoſten ſehr bald durch eiſerne evſeßt werden, die ſih voutrefflich bewährt haben.
Die lehte und nicht die geringſte Schwierigkeit wurde