Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

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Novelle von A. v. d. Elbe. 141

fen, bis es ſie wieder na< ihren ſtillen Laube und zu ihrer Blumenarbeit zog. Sie erholte ſi bei dieſem Kom= men und Gehen, in dieſem leichten, freundlichen Wirken, unter all’ den heiteren Eindrü>en ſo merkli<, daß der Medicinalrath, ſeiner „Frau Collegin“ wieder die Schulter flopfend, erfreut ausrief: „Mutter Bredemann, Sie machen Fhre Sache prächtig! Wix bringen die Patientin durch, und ih ſage Jhnen mein Kompliment!“

Melanie wollte ein beſonders ſ<önes Geburtstagsbouquet binden, ihr fehlten einige feine Farrenzweige und ſie ging in's Treibhaus, um darum zu bitten. Sie traf Robert an einem der Miſtbeete, wie er das Fenſter deſſelben auf hob und eine Menge kleiner Pelargonienſte>linge betrachtete, die eben luſtig ihre erſten Blüthenknospen trieben.

Melanie blieb ſtehen und freute ſich mit ihm über die lebenêfräftigen Pflänzchen. Sie redeten hin und her über die Kunſt der Blumenzucht, und offen und mittheilſam ſprach ſich der junge Gärtner über ſeine Fntereſſen aus.

Er ſagte: „Jh bin immer auf's Neue froh über meinen Beruf. Wenn ich meines Schwagers Leben anſehe, wie er mit Wichtigthuerei in ſeinen verſtaubten, umſtändlichen Schreibereien und Aften wühlt, bin ih dankbar, keinerlei “ Abhängigkeit, keinen Bureaudienſt auf mix laſten zu fühlen. I< ſtehe auf meinem eigenen Boden, und ex hilft mix treulih zu gewinnen, was ih brauche. Da i die Bedürf= niſſe der Pflanzen kenne, gebe ih ihnen, was fie nährt. Das Beſte kommt aber von ſelbſt hinzu; mit ſtiller gez heimnißvoller Kraft ſchafft es die Natur, und reichli<h wächst mir der“ Segen entgegen. Keine Bücherweisheit