Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Novelle von A. v. d. Elbe — 171
einem großen Tiſche alles Nöthige zum Bewinden der Hausfrone aus. Melanie begann Blumen zu ſortiren, und bald waren Beide in eifriger Arbeit und ebenſo eifriger Unterhaltung.
Währenddeſſen war der Medicinalrath in's Comptoir getreten, um nach ſeinem Patienten zu ſehen; er fand Vater Bredemann ſo aufgeregt, wie ex thn gar nicht kannte.
„Was iſt denn geſchehen, alter Freund ?“ fragte er faſt beſorgt. „Haben wir Verdruß gehabt? Oder ſind wir franf ?“ :
Unwixſch brach der Alte aus: „Sie wiſſen ja auh von der Geſchichte Beſcheid! Können mir's niht verdenken, * wenn i< ärgerlich bin! Habs ſo gut gemeint mit dem dummen Jungen !“ è
„Soll das Jhr Sohn ſein, nehme i< ihn von vorn=herein in Schuß,“ fagte der Medicinalralh tro>en und doh mit gütigem Lächeln.
„Na, wex denn ſonſt?“ fuhr der Alte auf. - „Man fann’s Niemandem beſſer zurecht legen, wie 1<h's that! Nehme heute den Robert vor und ſage: ;Hör’, mein Junge, Du ſollteſt nun endlih Ernſt machen mit dem Heirathen ;“ ex blinzelt mi<h ganz vergnügt an und ni>t dazu. Jh denke: Gottlob, daß wix ſo bald mit einander im Reinen ſind. „Jh will Dix jeßt ſagen,“ fahr” ih fort, „wozu ih das neue Stück zum Garten gefauft habe, von dem Du erſt nichts wiſſen wollteſt.“ Er ſieht neugierig auf. „J<h will Dix da eine Villa bauen laſſen, daß Du mit Deinex jungen Frau nobel wohnſt!“ — „Vater!“ xuft ex ſo glücſelig, als wolle er mix Um den Hals fallen. — „Na, laß man! Geh? hin