Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
172 SUN Z Sommerblumen.
und mach's mit dem Roſinchen in Richtigkeit, ſage ih und reibe mix in heller Freude die Hände. Darauf tritt er exſ<ro>en zurü> und ſpricht falt und feſt, wie vor Ge= richt: „Vatex, die Roſine nehm? ih niht!“ J< denke, mich rührt der S<lag; ih weiß niht, was ih no< in ihn hineingeredet habe, aber glimpflih iſs ni<t ab= _ gegangen. Solch? ein Thox, das prächtige Mädel nicht zu wollen! Begreifen Sie ſolchen unverſtändigen Menſchen ?“
„Ganz gut, Bredemann, er hat eine Andere gern.“
„Eine Andere?“ Der alte Mann ſtarrte den Medicinal= rath an, * als habe dieſer ihm eine Rakete in's Geſicht ge= {vorfenz plößlih ging ihm ein Licht auf.
Wüährend ſie ſprachen, war der Arzt, wie er gern that, im Comptoir auf und ab gegangen. Ex blieb jeßt an der nur halb zugezogenen Gardine ſtehen, die ſi<h vor den fleinen Fenſter in der hinteren Thüre befand, und bli>te mit wohlgefälligem Schmunzeln dur< den Pa>kraum in die Vorhalle, wo Robert no< mit Melanie ſaß. Die voll= endete hohe Blutmenkrone ſtand vor ihnen auf dem Tiſch. Das junge Mädchen wandte der Comptoirthüre den Rücken zu, Robert aber, der vertieft in ihren Anbli> vor ihr ſaß, war voll und ganz zu ſehen. Ex hatte Melanie's eine Hand, die ſie ihm willig ließ, ergriffen und redete lebhaft auf ſie ein.
Dex Doktor winkte dem erzürnten Vater und ſagte mit weicher Stimme: „Kommen Sie heran, alter Herr, ih kann Jhnen Jhre Schwiegertochtex zeigen, und wel<? ein liebes Weſen iſt es!“
_„Den Kukuk auch, ſol<? ein Shwexrenöther!“ rief Vater