Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Roman von Georg Hartwig. 73
angewendete Redeweiſe „Schie uns“ mich niht geläuſcht hat. Du allein, Hans Meiſchi>, willſt die Kleine haben, um ſie als Motor zu benußen, welcher die Quedſilberſäule Deines Cheſtandsbarometers höher ſteigen machen ſoll. Von Dix, lieber Neffe, erwarte ih zuvor no< das ſchriftliche Verſprechen, daß Du übex meinen Liebling wie ein Vater wachen willſt. J< lege gar keinen Werth darauf, ob Irma's Betragen um ſo und ſo viel Grade wärmer oder fälter ſei, als Greten angenehm wäre, ſie muß ſi<h in die Menſchen finden lernen und weiß das genau. Eine Klage Hierüber, falls ſol<he mir zufäme, würde i<h mit Stillſchweigen übergehen, aber ih verlange von Dix, Neffe, daß Gretchen’s Ehre und ihr guter Ruf, dieſer Schmelz eines Weibes, in Dix den eifrigſten Beſchüßer finde. Und nun noch einen Nath: erbittere nie Deine Frau dur< Ver= gleiche. Du haſt Deinen Briefen nach einen unglüc{lichen Hang zum Monraliſiren. Solche Leute kommen mix - vor ivie übereifrige Fiſcher, welche nicht ſtill fißen können und ſich ſpäter wundern, wenn die Beute ganz wo anders hin=gerathen iſt als fie glauben. Drechſele liebex an Gretchen herum, als an Deiner Gattin, fie verträgt es beſſer. Und was den Neſpekt anbelangt, wel<hen Du Dix in Jrma?3 Augen ſo gern wahren willſt, ſo wiſſe, daß er in dieſer Form ein Unding iſt zwiſchen Eheleuten. Hat ſie Dich wirfli<h nie im geiſtigen Negligé geſehen, ſo do<h im leiblichen. Vertraulichkeit und engſtes Zuſammenleben ſind die Todſfeinde des Reſpektes. Siehe zu, daß Deine Frau Dich begreifen lernt in Deinen guten Grundſäßen, fo haſt Du alles Erforderliche gethan für Euer Glück. Strebe