Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
88 y Der Condéer.
nah Belieben gaſtliche Unterkunft nehmen, und für einen Chirurgus wenigſtens will ih ebenfalls forgen.“
„Dank! Dank!“ flüſterte der Fremde zu dem Hofbeſitzer hinauf, und der Ausdru> ſeines verwetterten, aber flugen und ſelbſt in dem leidenden Zuſtand no< große Energie verrathenden Geſichtes ließ erfennen, daß er das gaſtfreund= liche Anerbieten mit Freuden annehme.
Der Feldwagen mit dem Ochſengeſpann wurde dicht herangeführt, von den leeren Säen darauf ein Lager Hergerichtet und der Verwundete dort untergebracht. Ex beſaß no< Kraft genug, in ſeine Taſche zu faſſen, nahm eine wohlgefüllte Börſe da heraus, aus der man bei dieſer Be= wegung den feinen Klang der Goldſtücke hören konnte, und reichte ſie dem langen, rothbärtigen Burſchen hin, dex den Bericht an Axis gemacht hatte.
„Nehmet, lieben Leute,“ ſagte ex dabei. „Theilt's Euch, Jhr werdet's brauchen können. Ohne Euch wäre wohl all” mein Beſiß in die Hände dieſer Schurken gefallen. Jhr kamet zux rechten Zeit, um fie in die Flucht zu jagen.“
„Ja, ja,“ meinte dex Éleinere der Beiden, „entwiſcht ſind ſie mit Eurem ſ{<önen Pferd, Herr, in den Wald. Das konnten wir Zwei nicht hindern.“
„Und daß twix Euer Gnaden beiſtanden,“ ſtimmte treu= herzig der Nothbärtige zu, der die Börſe in der Hand hielt, „war do< nux Chriſtenpfliht. Lohn's Fhnen der Himmel, was Sie uns für ein reiches Geſchenk geben ! Wir haben Frau und Kind und ſind arme Leute.“
Dex freigebige Fremde ni>le nur tie zum Abſchieds= gruß darauf, und der Wagen ſeßte ſi<h auh ſ{<hon in Bez