Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

136 Das Drama 1m Kaiſerſchloß.

Stadt für die Ruhe derſelben und Beſeßung der Straßen um das Palais Sorge lragen. Generäle und Oberſten ſollten Bennigſen in's Funere des Schloſſes begleiten, bis zum Schlafzimmer des Kaiſers, um ihn die Entſagung®= urkunde, die fix und fertig mitgeführt würde, unterzeichnen zu laſſen, und dann den Großfürſten Alexander auſſuchen, um ihm als neuem Zaren die erſte Huldigung darzubringen. Sergei wurde beauflragt, in dex Kaſerne der Chevauxlegers ſein Bataillon unter Waffen für jeden Befehl bereit zu halten, der an ihn von Seiten des Grafen Pahlen gelangen würde. Eine Parole wurde für alle Mitverſhworenen ausgegeben, unter der ihnen Befehle zugehen würden. Am nächſten Abend ſollten Alle bereit ſein und bei den ver= ſchiedenen Häuptern des Komplotts ſi<h zum Nachtmahl verſammeln und ſo das Zeichen zum Aufbruch abwarten.

Mitten in dieſen Verhandlungen überbrachte man eine Kuxiextaſche nebſt Schlüſſel an den Gouverneux. Sie war, wie die draußen auf Beſcheid harrende Ordonnanz gemeldet, einem Reiter abgenommen worden, der das Michaelpalais verlaſſen hatte. Er ſagte hierbei aus, daß er im beſonderen Auftrage des Zaren ſeine Botſchaft auszurichten habe. Der Offizier der Wache hielt ihn troß all’ ſeiner Proteſte zurü> und ſandte die Depeſchentaſche an ſeinen Chef.

Pahlen entnahm derſelben einen verſiegelten Brief, las die Aufſchrift, die er als bon des Kaiſers Hand erkannte, und rief mit ſichtlicher Ueberraſchung aus: „Arakiſchejeff ! An Araktſchejeff !“

Als die Verſammelten, welche dem Vorgang mit ev= flärlicher Aufmerkſamkeit gefolgt waren, dieſen Namen aus

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