Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Schmidl-Weißenfel8. PST

dem Munde des Gouverneurs hörten und die Urſache er= riethen, weshalb er ihn ausßrief, geriethen ſie in Unruhe; Einige ſprangen von ihren Sibßen auf und wiederholten erſ<roden: „Araktſchejeſf! Ein Brief an ihn?“

„Ja,“ ſagte Pahlen, der ſi vollkommen wieder gefaßt hatte, „vom Zaren. Das ſpricht {on für ſi< ſelber.“

Ex ſcheuie ſi< niht, das kaiſerliche Siegel zu erbrechen, und na einem Bli> auf den kurzen Jnhalt des Briefes fuhr ex unter einem erzwungenen Lächeln fort: „Dex Kaiſer befiehlt Araktſchejeff, unverweilt nah Petersburg zu kommen und ſi<, um welche Zeit immer ex auch hier eintreffe, bei ihm anmelden zu ſaſſen. Verſtehen Sie, meine Herren, ivas das heißt ?“

„Den Henker für uns holen!“ rief Bennigſen.

„Und meine Abſeßung,“ ergänzte Pahlen ernſt. „Denn wo für einen Arafkftſchejeff Play ſein ſoll, kann man mir feinen mehr laſſen wollen. Dieſer General und frühere Generalgouverneur von Petersburg iſt wegen ſeiner Härte vom Kaiſer verabſchiedet und in die Provinz geſchic{t worden. Wenn er ihn jeht zurü>ruft, ſo liegt es auf der Hand, daß er einen ſolchen Wütherich braucht, um ſeine wahn= wißigen Abſichten auszuführen, und dieſelben richten ſich in dieſem Augenbli>e gegen ſeine Familie. Arakiſchejeff traut er in dieſer Beziehung mehr zu als mix, oder er hat wirfli<h etwas über unſere Verſchwörung erfahren und mißtraut au< mir nun. Genug, Araktſchejeff} und Schahix, dazu der Kutaiſſow und dex Fürſt Kurafin ſind es alſo jeßt, denen ſi< Zar Paul in die Hände gegeben. Meine Herren, es iſt die höchſte Zeit, wie Sie ſehen, zu handeln.