Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
bA Der Talisman des Weibes.
Ceſloſolo hat leider ausfallen müſſen, weil der Künſtler plößlih erfrankt iſt.“
Dreyſing wußte genug. Ex dankte flüchtig und eilte zu einem lebten Verſuch in die Garderobe.
Suſanne befand ſi<h no< darin. Sie ging dem lie= ben8würdigen alten Herrn freundli<h entgegen und fragte nach ſeinem Begehr.
„Wo iſt Jrma — wollte ſagen, Fräulein Menari ?“
„Soeben fortgefahren zu einer Soirée bei Herrn v. Cxleben. Soll ih vielleicht etwas beſtellen?“
„Nein, ich danke, heute niht!“ Ex ni>te ihr zu und ging. Auf der Straße blieb er einen Moment in Nach= denken verſunken ſtehen. Es überkam ihn etwas wie Selbſt-= ironie, daß er, der Anhänger Epikux's, hier fröſtelnd Und zagend für fremdes Wohl ſih abmühte, während der oft bekannte Schwerpunkt menſchliher Glüdſeligkeit für ihn doh im Genuß in Ruhe, in einem ungeſtörten . Zuſtand der Schmexrzloſigkeit des Gemüthes beruhte. Der Ge= danke ſchoß ihm auh dur< den Kopf, ſeine ganz nußbloſe Gegenwart von dieſer Kataſtrophe auszuſchließen, aber die Freundſchaft für Jrmengard beſiegte dieſen allernatür= lichſten Egoismus; wenn ex au< ein Zuſammentreffen Beider nicht mehr zu hindern vermochte, ſo war ſeine Unterſtühung, ſein Troſt vielleicht deſto dringender exrforderlih. Auf's Aeußerſte verſtimmt und auh körperlich abgeſpannt warf ex ſi in den nächſten Wagen, der ihm begegnete, und kehrte in die Wohnung des Präſidenten zurü>.
Unterdeſſen wax Jrmengard einige Minuten, nachdem