Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
Roman von Georg Hartwig. 5
frei und ofen in's Auge. „Jh vergeſſe nie. So werde ih auh Jhrer Güte eingedent bleiben, mit oder ohne Erz innerungszeichen.“ *
„Güte?“ fragte er mit feiner Betonung. „Ja, ſeien Sie gütig gegen dieſen armen, lichtloſen Stein, verleihen Sie ihm Strahlen in dem Abglanz Jhrer ſtrahlenden Schönheit !“
Sie exrröthete leicht, hob ſ{nell die Vufennadel aus ihrem duftigen Verſte> und befeſtigte ſie an ihrer Bruſt. „Dex Gaſt iſt es dem Wirthe ſchuldig, ſi< ſeinen Anord= nungen zu fügen. Gehen wir nun!“
Er reichte ihr den Arm und geleitete ſie dux< die ſeeren Räume, vorüber an dex rofenwangigen Göttin, welche Frmengards lächelnder Bli> verſtändnißvoll ſtreifte, dem Muſikſaal zu.
In demſelben Augenbli> erſchien in der Thüre des Empfangéſalons der Juſtizrath. Unwillkürlich entrang ſi ihm jeht no< ein Mahnruf, aber ex drang nicht mehr zu den Ohren des arglos plaudernden Paares.
Schon richteten ſich die Blicke der Verſammlung n3< jener Stelle, woher das fniſternde Nauſchen der purÞuxrothen Schleppe vernehmbar ward, ſhon ging jener eigen= thümlich ſpannende Nervenreiz der Erwartung dur Aller Glieder. Noch ein Moment — und triumphirend führte Herr v. Exleben den Stern der Saiſon durch die Reihen ſeiner Gäſte nah dem erhöhten Plaße, welchen er der au8= übenden Kunſt hatte exrichten laſſen.
Selbſt Natalie Melnikoſf konnte dieſer verkörperten An= muth ihre mißgünſtige Anerkennung nicht verſagen, und