Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
220 Die deutſchen Familiennamen.
(Inſel); andere, die ihren Namen vollſtändig erhalten wollen, ſchreiben ſih wenigſtens niht „von der Heid“, ſondern „Vonderheid“, um ihre bürgerliche Abſtammung zu kennzeichnen. Jedoch ſeien no<h einige von den unverſehrt gebliebenen Bildungen aufgeführt: Zumbrunn, Jutz hoff, Imfeld, Vormbaum. Unter den vom Wohnorte ent= lehnten Benennungen ſind am leichteſten die zu erkennen, welche auf =berg, =thal, =dorf, =buxg, =buſ<, =wald, =feld, =e>, =brüd, =haus, hagen, heim, hof, =holz, horſt, zleben, =rode, -ſtadt, -ſtein u. dgl. endigen.
Unſere Borfahren, die mit ſo ſinnigem Auge die Natur _ betrachteten, mußten ſehr leiht darauf kommen, Menſchen mit Thieren in Vergleich zu ſtellen. Die Wappenſchilder des Adels weiſen darauf hin, daß es mit Vorliebe geſ{<ah. Noch heute ſind Wendungen wie: „er hat Augen wie ein Luchs“, „eine Stimme wie ein Bär“ durchaus volksthüm= lih. Auch die O Geſchichte weist Beinamen aus dem Thierreiche auf : Albre<ht der Bär, Heinrich der Löwe. Solche Benennungen waren uxſprünglih gewiß Häufig. Auf ganz beſtimmte Perſonen berechnet, verloren ſie aber ſofort den weſentlichſten Theil ihrer Bedeutung, als ſie ſi vererbten und ganze Familien bezeichnen ſollten. Der Artikel fiel bald fort und Namen wie Bär und Fus blieben allein. Faſt die ganze heimiſche Thierwelt iſ ver= treten: vom Wolf und Bäx, Hirſch, Reh, Eber, Haſe, vom Roß und Ochs bis herunter zur Maus. “Von Vögeln ſind beſonders häufig: Adler, Geier, Habicht, Falk, Hahn, Gans, Rabe. Zuſammenſeßungen mit Fiſh ſind überall verbreitet; Namen wie Hecht, Zander, Hering, Stichling