Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 19
dex Krone Noxuwegens geſ<hmüd>t hat, niht Hakon?s echter Sohn ſei, ſo könnte ih thr einen Mann zeigen, der die Züge dieſes Schattenbildes in den Farben der Kraft und des Lebens aufweist, dann würde ih antworten: „Beweiſe Du, daß jenex Olaf Dein Sohn, König E wird den Norwegern einen Anderen zeigen !““
Es malte ſi<h Ueberraſchung, ja Schre>en in den Zügen Edda’s. „Was iſt das?“ rief ſie. „Hätte der König Euch das Geheimniß anvertraut, wollte er jeßt ſ{<hon — nein! Damit wäre Alles verdorben. Der echte Jarl darf erſt auftreten, wenn der Falſche mündig wird, es hieße ihn in die Hände der Heuchlerin liefern, wollte man jeht ſchon den Schleier lüften. Das Drohwort kam zu rechter Zeit, aber mehr wäre ein Frevel an meinem Bruder.“
„An Eurem Bruder?“ fragte Hennig, der ſeinen Ohren nicht traute.
„a, und wenn dex König Euch das verſchwiegen hat, ſo that er Unrecht, ex durfte nichts ſagen, odex er mußle Euch Alles enthüllen. Das Geſchlecht dex Folkunger hat der Fluch verfolgt, aber es iſt no<h niht ausgeſtorben, und nah ſ<werer Buße wird der verſöhnte Himmel ihm wieder ſeine Gnade ſpenden. Es iſt Euch wohl bekannt, daß König Birger ſeine eigenen Brüder bei einem Gaſt= mahle überfiel, ſie gefangen ſeßte und den Hungertod ſter= ben ließ. Die Schweden vexrjagten ihn und ſehten den Knaben Magnus, den Sohn des älteſten der ermordeten Prinzen, auf den Thron. Ex vereinte Norwegen mit Schweden, aber weil ex zu den Kriegen mit Dänemark Geld brauchte und Steuern auf die Geiſtlichkeit legte, that