Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
20 : Der lebte Folfunger.
ihn der Erzbiſchof von Upſala in den Bann, und von dieſem Tage ab verfolgte ihn der Fluch, das Unglü>k machte ihn hart und grauſam. Er mußte na< dem Willen der Stände ſeine Söhne zu Mitregenten erheben, Hakon erhielt Nor= wegen, Erich Schweden. Blanka von Namux, des Königs Magnus Weib, ermordete Erich und ſeine Gemahlin dur Giſt. Al3 ſi< nun Hakon mit Dänemark verband, wüählz ten die Schweden auf Nath dex Hanſa Albrecht von Me>len-= burg zum Könige, Magnus ward vertrieben und ſtarb im Exil, nachdem auh ſein Sohn Hakon ſich wider ihn erz hoben hatte.“
Hennig ni>te zuſtimmend. „Jh weiß das,“ ſagte ex, „und wenn Margaretha von einem Erbrecht ihres Sohnes an die Krone Schweden ſpricht, ſo fußt ſie auf dem Raub, den ihr verſtorbener Gatte Hakon an ſeinem Vater verübt.“
„Wäre Olaf ihr Sohn,“ verſeßte Edda mit bitterem Lächeln, „ſo würde ſie damit den Fluch heraufbeſhwören, der die Sünden der Väter an den Kindern ſtraft. Aber man ‘erzählt, daß ein Weib, welches von König Hakon betrogen worden war, aus Rache ihm den Sohn geraubt und thr eigen Kind in die Wiege gelegt habe, während Margaretha im Fieber lag. Jhx habt es ſelbſt von der Königin gehört, daß ſie zweifelt, ob es thr SL iſt, den ſie groß gezogen hat.“
„Nah ihren Worten würde aber ihr Herz jubeln, wenn ſih dex rechte Olaf fände,“ verſeßte Hennig; „ſie iſt ohne Shuld an dem Verbrechen, ſie würde fih niht zu ſchämen brauchen —“
Edda lachte höhniſch auf. „Jhr kennt das Weib nicht,