Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
92 Dex legte Folkunger-
daſſelbe unverleßt ſich erheben, ſeinen Speer an dem verz ſte>ten Panzer deſſelben zerſplittert ſieht.
Einen Moment überlegte Margaretha ihre Antwort, dann erhob ſie ſi<h ſtolz und feſt, ruhig, aber mit eiſiger Kälte und vernihtender Verachtung ſchaute fie die Gräfin an.
„SFhr habt Euren Auftrag ſ{<hle<t erfüllt“ ſagte fie mit ſtolzer Würde, „das Einzige, was Euch gelungen iſt, die Kunſt, mein Vertrauen zu erſchleichen, das habt Fhr ſ<le<t verwerthet, denn hättet Jhr offene Augen gehabt, ſo würdet Jhr entde>t haben, daß Niemand ſehnlicher als ih gewünſcht hätte, der Krone von Norwegen einen wür= digen Erben zu finden. Lebt in Wahrheit ein Sohn Erich's und hätte man ihn mix gebracht, ih hätte den Ständen von Nortvegen gerathen, lieber ihn als Olaf zu erwählen. Spart Euer Lächeln des Zweifels, ih weiß es, daß Jhr mich nie verſtehen werdet, meine Antwort gilt auh niht Euch, ſondern dem König Albre<ht. Mein Ziel iſt das Glüc dex Völker, die jeßt unter einem Scepter vereint, und ih werde einen Erben finden, der mein Werk voll= endet, Olaf wird das niemals ſein, ebenſo wenig aber ein Zögling Albrechts, der die Krone Schwedens nur trägt, um ſeinen Gelüſten zu fröhnen und das Land zu verderben. J<h hätte mit ſtolzer Freude einen Neffen umarmt, den ih würdig befunden, die drei Reiche des Nordens zu ber= einen und zu beherrſchen; in dem Zögling Albrecht's ſehe ih einen Feind, einen Knecht der Feinde nordiſcher Macht, und denen, die mein Vertrauen betrogen, rufe ih zu: Fhr ſeid Belrüger, und als Betrüger werde ich den richten, der ſich den lebten Folkunger nennt. Das meldet Euxem Herrn.“