Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 47
die Legitimität Olaf?s fein, no< dafür, daß ex der legitime Sohn Hakon’s iſt. Es iſt eben nur eine Vermuthung.“
„hr erwähntet das ſhon vorher, gibt fi<h denn der Nortveger für einen Prinzen aus? Gebhard hat mix fein Wort davon geſagt.“
„SO bin niht jo glülih, das Vertrauen Eures Sohnes zu beſißen, und i<h würde mi<h damit tröſten, daß auch Ihr daſſelbe entbehrt, wenn ih niht argwöhnen müßte, daß Gebhard meine Braut damit auszeihnet, ſeine hoch= [liegenden Pläne kennen zu lernen,“ verſehte Blaſius in ſarfaſtiſch ſpöttiſhem Tone. „Dieſer Verdacht iſt es, dex mich veranlaßte, Blanka daran zu erinnern, daß ich ſie überwache.“
Der Senator rief einen Diener, demſelben den Befehl zu ertheilen, daß er Gebhard und den Norweger zu ihm beſcheide. —
Der Sohn des alten Senators hatte bis jeht keine8= wegs fo vollkommen mit Hako ſympathiſirt, um fich für deſſen Zukunft zu begeiſtern, er wax auh nicht der Charakter, der ſih für das Glü>k eines Andern opfert; aber trat Hako als legitimer Erbe König Hafon’s auf, fand ex dazu die Unterſtüßung des Schwedenkönigs, wie das zu erwarten war, ſo entbrannte ein Krieg gegen Dänemark, da konnte Gebhard als Freund Hako’s eine bevorzugte Rolle ſpielen, ſeinen ſ{<önſten Traum erfüllen, Kaperſchiffe ausrüſten und gegen die Dänen fe<hten, ſich Ruhm erwerben, vielleicht gar Kopenhagen erobern. Ob Hako alsdann König der Nor= weger wiirde oder niht, ob man ihn als legitimen Sohn Hafon's anexkannte, oder ihn als Betrüger entlarvte,