Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v, Dedenroth. 55
Dex Rathsherr gab Befehl, die Gräfin Olfſtxöm in's Gemach zu bitten. Dadurch, daß Hako ſi< mit ſolcher Begeiſterung für Magnus exklärte, nahm die Angelegen= heit eine Wendung, welche ganz den Wünſchen des Se= nators in Bezug auf Gebhard entſprach. Hatte er ge= fürchtet, Gebhard fönne ſich einem Abenteurer anſ{ließen, deſſen Jntereſſen mit denen der Hanſa follidiren konnten, ſo ſah ex jeht den Sohn auf eine Bahn geleitet, die ex ihm geſtatten fonnte. König Albre<ht war der Partifan der Hanſa, unterſtützte derſelbe Magnus, ſo durfte der Rath:herr Gebhard geſtatten, im Dienſte deſſelben ſein Glü> zu verſuchen.
Jebt traten Edda und Blanka ein, die dem Rufe des Senators alsbald gefolgt waren, und dieſer beobachtete neugierig, welchen Eindru> das Erſcheinen der Gräfin auf ſeinen Sohn machte. Edda's erſter Blick traf Hako, ſie ſtußte ſicht= li, aber mit aller Gewalt ihrer Selbſtbeherrſhung verbarg ſie ihre Ueberraſchung und zeigte ſhon im nächſten Moment eine gleichgiltige Miene, ſie richtete ihr Auge auf Gebhard, und ſobald ſie ihre Faſſung völlig gewonnen, begrüßte ſie ihn als den Sohn des Hauſes, den ſie an der Aehntichkeit mit ſeinem Vater erkenne.
„Ei,“ ſagte der Senator, „Gebhard ähnelt mir wenîi= ger, als ſeiner ſeligen Mutter, aber Jhr ſcheint wenig überraſcht, edle Jungfrau, erkennt Jhr niht König Hakon's Züge in dieſem jungen Manne?“
Blanka traute ihren Ohren nicht, als Edda lächelnd und dem Anſchein na< völlig unbefangen verſehte, die Aehnlichkeit wäre nicht zu leugnen, aber auch nichts Vebexr=