Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth, 69
Tages, wo i< mein Knie vor Euch bog und Ihr mich daran mahntet, daß ih ein König ſei, den ein Weib ver= ſpotte, fein edles Weib könne mi achten, ehe ih Rache an Margaretha genommen , die meine Liebe verſ<mäht, die meinen Thron untergrabe, Cuer Bli> verhieß mix Erfüllung meines Hoffens, wenn ih die Krone Norwegens Margaretha entriß und Magnus auf das Haupt ſeßte. Was bietet Jhr mix heute?“
Edda ſ<lug verwirrt das Auge zu Boden, was in dieſem Moment ihre Bruſt durchtobte, iſt ſchwer zu bez ſchreiben.
Jebt ſah ſie es ein, daß der König ſie betrogen und daß der blinde Haß gegen Margaretha ſie verleitet hatte, eine große Thorheit zu begehen, und mit der unſäglichen Bitterkeit dieſer Erkenntuiß vermiſchte ſi< namenloſe Angſt.
„Wo iſt Magnus?“ ſchrie ſie, „wo iſt mein Bruder?“
Der König lächelte ſchadenfroh, das ſtolze Weib, dem er es nicht vergeſſen, daß ſie ihn verſ<mäht hatte, begann zu fühlen, daß er ihr Meiſter ſei.
„I< habe dafür geſorgt, daß Jhr keine Uebereilung begeht,“ verſeßte er, „i< kann es niht dulden, daß Jhr Unruhen erregt, die den Gang meiner Verhandlungen mit der Königin Margaretha ſtören könnten. Er iſt in Sicherz heit, aber ih müßte ihn als einen Gefangenen behandeln, wenn Jhx E mix Schwierigkeiten dux< ihn zu bereiten.“
Hätte Edda die Macht beſeſſen, den König erwürgen zu können, ſie wäre in dieſem Augenbli> fähig geweſen,