Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3, S. 255
Muſflon: Verbreitung. Geſchichtliches. 221
Lamarmora herrührende Angaben ſind dürftig und mangelhaft. Fm Gegenſate zu Cetti behauptet dieſer Berichterſtatter, daß der Mufflon um die Mitte der zwanziger Fahre auf Sardinien no<h ebenſo häufig geweſen ſei als zu Plinius? Zeiten, infolge der verbeſſerten Gewehre aber ſi<h vermindert und durch den ſehr ſtrengen Winter von 1830 ungemein gelitten habe.
Der Mufflon gehört zu den kleinſten Wildſchafen/ obgleich ſeine Länge, einſchließlih des höchſtens 10 em langen Schwanzes, immerhin 1/25 m, die Höhe am Widerriſte 70 cm und
Mufflon (0vis musimon). "/1 natürl. Größe.
das Gewicht zwiſchen 40—50 kg beträgt. Die Hörner erreichen, der Krümmung nach gemeſſen, eine Länge von etwa 65 cm und ein Gewicht von 4—6 kg. Der Leibeshau iſt der gedrungene aller Wildſchafe. Die ziemlih kurze Behaarung liegt glatt an, iſt zumal im Winter, weil dann das kurze, feine und krauſe Wollhaar in reichlicher Menge auftritt außerordentlich dicht, verlängert ſih an der Bruſt und bildet gleichſam eine kurze Mähne. Die Nü>enlinie iſt dunkelbraun, die übrige Färbung ein fu<hſiges Not, welches am Kopfe ins Aſchgraue ſpielt und an der Schnauze, am Kreuze, am Rande des Schwanzes, an den Fußenden und auf der Unterſeite ins Weiße übergeht. Einzelne Haare ſind fuchsrot, andere ſ<warz, die Wollhaare aſchgrau. Fm Winter dunkelt das Fell und geht mehr ins Kaſtanienbraune über, und es ſtiht dann zu beiden Seiten ein großer, faſt viered>iger blaßgelblicher oder weißlicher Fle>en von der allgemeinen Färbung ab. Das Gehörn des Boes iſt ſtark