Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Eis-, Polar-, Silber-, Schiefer, Graumantel-, Nötelſilber-, Roſenſilber-, Sturmmöwe. 109

unterſcheidet ſi< von leßterer durch die längere Flügelſpiße und den matt ſchiefergrauen Mantel au< dur merklih geringere Größe.

Eine andere Verwandte der Silbermöwe iſt die Graumantelmöwe (Larus lenucophaeus, cachinnans und michahellesíi, Taroides leucophaeus und michahellesii, Glanucnus leucophaeus und michahellesii). Sie unterſcheidet ſi< von jener einzig und allein dur< den mehr mäuſe- als blaugrauen Mantel und die hell od>ergelben Füße, das Fugendkleid von dem der Silbermöwe aber gar niht. Die Länge beträgt 64, die Fittichlänge 43, die Shwanzlänge 16 em.

Ihre Heimat iſt das Mittelländiſche, Shwarze und Kaſpiſhe Meer, von wo aus ſie die einmündenden Ströme beſucht und dann auh wohl bis in angrenzende Flußgebiete hinüberſtreift.

Demſelben Gebiete gehört die Rötelſilbermöwe (Larus audonini, payraudei, Laroides, Lenucus, Glaucus, Gavia und Gavina audouini) an. Rüden und Mantel ſind lebhaft möwenblau, die beiden erſten Handſchwingen an der Spitze dur einen großen weißen Fle>en geziert, die übrigen matt aſhgrau, gegen die Spiße hin ſ{<hwarz, an ihr weiß, Armſchwingen und Schulterfedern an der Spibe bläulihweiß, alle übrigen Teile weiß, die unteren zart roſenrot überhaut. Jm Winterkleide zeigen die Na>enfedern dunkle Schaftſtriche, und der rötlihe Anflug fehlt. Das Auge iſt braun, der la>rote Schnabel vor der Spiße durch eine dunkle Querbinde geziert, der Fuß ſhwarz. :

Das Verbreitungsgebiet ſcheint ſih auf das Mittelmeer zu beſchränken; von ihm aus beſucht die ſchöne Möwe höchſtens einmündende Ströme, beiſpiels8weiſe den Nil.

Beſonders lebhaft iſt der roſenrote Anflug bei der Roſfenſilbermöwe (Larus gelastes, leucocephalus, tenuirostris, columbinus, subroseus, arabicus, genei, lambruschini und brehmü, Gelastes rubriventris, columbinus und lambruschini, Xema gelastes, genei und lambruschini, Gavia und Chroicocephalus gelastes), indem er ſih hier über die ganze Unterſeite verbreitet und bis zum Vlaßroſenrot dunkelt. Mantel und Nüen ſind möwenblau, Kopf, Hals und Schwanz weiß, die vier vorderen Handſchwingen, mit Ausnahme der erſten, außen ſhwarzen, an der Außenfahne weiß, die übrigen möwenblau, alle innen bräunlih aſhgrau und an der Spiße ſhwarz. Am Winterkleide bemerkt man nur einen Anhau<h der roſenroten Färbung. Das Auge iſt perlweiß, bei jüngeren Vögeln hellbraun, der Schnabel korallenrot, der Fuß la>rot._ Die Länge beträgt 45, die Breite 102, die Fittihlänge 30, die Schwanzlänge 12 em.

Auch die Roſenſilbermöwe bewohnt das Mittelländiſche Meer, verbreitet ſih von hier aus aber dur< das Schwarze bis zum Kaſpiſchen Meere und anderſeits bis zu den indihen und nordweſtafrikaniſhen Küſten.

Wiederum im Norden lebt die Sturmmöwe, auh Wintermöwe und Stromvogel genannt (Larus canus, cinereus, hybernus, procellosus, cyanorhynechus, niyeus, kamtschatkensis und heinei, Gavia hyberna, Rissa nivea). Der Mantel iſt zart möwenblau, das übrige Kleingefieder ſamt Schwanz weiß, die erſte Handſhwinge ſhwarz, vor der Spige breit, die zweite, ebenſo gefärbte, ſhmäler, die dritte noh weniger weiß, wogegen die übrigen größtenteils grau, nur gegen die Spiße hin ſhwarz und, wie alle Fittich: federn überhaupt, hier weiß geſäumt ſind. Jm Winterkleide zeigen Kopf, Hinterhals und die Bruſtſeiten auf weißem Grunde graue Fle>en; das Jugendkleid iſt oberſeits dunkel braungrau, auf dem Kropfe und an den Seiten mit großen graubraunen Fle>en beſett,