Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 3

104 Erſte Unterordnung: Eidechſen; ſe<hſte Familie: Schleichen.

Längsſpalten bilden, ſind deutlih ſihtbar. Viele feſt den Knochen anliegende, in Form Lage und Anzahl ganz mit denen der Blindſchleiche übereinſtimmende Schilde de>en den Kopf, knochenartige, mehr oder minder rhombenförmige, hintereinander liegende Schuppen den Rumpf; die der oberen Seite ſind gekielt die der unteren am hinteren Rande ausgeſhweiſt und, mit Ausnahme derer des Schwanzes, glatt; eine Längsfurche iſt an den Körperſeiten deutli ſichtbar, beginnt etwas hinter der Dhröffnung und endet ſeitlich der Afterſpalte. Das Gebiß beſteht aus ſtumpfen, dien, runden Zähnen, von welchen im oberen Kiefer 28, im unteren-26 ſtehen. Die Zergliederung zeigt bei vorherrſchender Übereinſtimmung der Panzerſchleichen mit anderen Schuppenechſen doh auch einige Ähnlichkeit mit den Schlangen, ſo z. B. Vergrößerung der einen Lunge und Verkümmerung der anderen. Ein ſ{mußiges Rotbraun oder dunkles Strohgelb, das auf dem Kopfe etwas lichter

Scheltopuſik (Ophisaurus apus). % natürl. Größe.

wird und auf dem Unterleibe in Bräunlichfleiſhrot übergeht, iſt die gewöhnliche Färbung. Alte Stücke nah der Häutung ſehen auf der Oberſeite dunkel kupferrot, am Kopfe grünrötlih aus. Junge ſind auf grauem Grunde dunkelbraun gefle>t und quergebändert und zeigen ähnliche dunkle, ſenkrehte Streifen an den Kopfſeiten. Die Leibeslänge beträgt 11 m, wovon 65 cm auf den Schwanz zu rehnen ſind; die Stummel der Hinterfüße meſſen ungefähr 1 em.

Jn alten Zeiten beſaß au< Deutſchland ſeine Scheltopuſik- Arten. Fn den Braunfohlenbildungen von Rott bei Bonn, in den tertiären Kalken von Hochheim und in den etwas jüngeren, aber immer no< jungtertiären Kalkſanden von Steinheim am Aalbuch in Württemberg haben ſih Reſte des Ur-Scheltopuſiks (Propseudopus) gefunden.

Die im öſtlichen Nordamerika und in Mexiko lebende Glas\c<hleihe (Ophisaurus ventralis, Anguis und Chamaesaura ventralis, Ophisaurus punctatus und striatuIus), ein zweites Mitglied der Gattung, das ih hier anführen will, ähnelt den Schlangen no< mehr als die übrigen Verwandten, da bei ihm keine Spur der Hinterfüße zu ſehen iſt