Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4, S. 282

244 Vierte Ordnung: Edelfiſche; zweite Familie: Leuchtfiſche.

Das Maul der Harniſhwelſe (VLoricaria) öffnet ſi< auf der Unterſeite der Schnauze, iſt aber mit einem kleinen Häutchen, mit kleinen bärtigen Lippenſegeln umgeben; Zwiſchen- und Unterkiefer ſind in der Mitte getrennt und mit langen, dur< ein Häkchen neben der Spitze verſtärkten Zähnen bewehrt.

Der Harniſhwels (TLoricaria cataphracta, dura, cirrhosa und carinata, Plecostomus flagellarius), Vertreter dieſer Gattung, erreicht eine Länge von 20—25 cm, iſt auf der Rü>enſeite einförmig braun, zuweilen mit verwaſchenen dunkeln Querbinden gezeihnet, auf dem Bauche heller und beſißt in ſeiner Rückenfloſſe 8, in der Afterfloſſe 6, in der Schwanzfloſſe 12 Strahlen, deren erſter an Länge dem Leibe gleihkommt.

Jn ſteinigen Gebirgsbähhen und Flüſſen Südamerikas ſcheint dieſer Fiſh nirgends ſelten zu ſein. Schomburgk fand ihn häufig in dem Rupununi auf Sandbänken, oft

Harniſ<hwels8 (Loricaria cataphracta). 1, natürl. Größe.

meterweit vom Waſſerſaume, wo er ruhig auf feuchtem Sande lag und dem Forſcher leiht zur Beute wurde. Letterer glaubt deshalb auch, daß er, wie die bereits beſchriebenen Welſe, zuweilen das Waſſer verlaſſe und Wanderungen über Land unternehme.

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Die meiſten Arten der ausſ{ließlih dem Meere angehörigen Leuchtfiſhe (Scopelidae) gehören der Tiefſee an oder führen ein pelagiſhes Leben. Das lettere gilt beſonders von den meiſten der 30 Arten der gleihnamigen Gattung (Scopelus), doch ſteigen alle nur während der Nacht zu der Oberfläche des Meeres empor, wo ſie bei ruhigem Wetter mit Leichtigkeit gefangen werden können. Bei Sturm und am Tage tauchen ſie in dunkle und ruhige Tiefen hinab, aus welchen die Mitglieder einiger Arten nie an die Oberfläche heraufkommen. Leuchtfiſche ſind aus allen Tiefen bis zu 2500 Faden hinab gefiſht worden, und bezeichnend für die das Dunkel liebende Lebensweiſe der Gattungsangehörigen ſind die Leuchtorgane, die dieſe Fiſche an der Unterſeite, bisweilen auh am