Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, S. 629
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Entwickelung. BVecherquallen. Vierlings3quallen. SII
den vier vorhandenen Tentakeln in niht regelmäßiger Folge vier weitere und zwiſchen dieſen aht abermals acht neue. Dieſer Polyp kann nun zunächſt dur<h Sproſſung an ſeiner Baſis eine Anzahl junger Töchterſcyphiſtomen produzieren, die ſich ihrerſeits wieder wie das Mutterſcyphiſtom dur< Teilung vermehren. Das Secyphistoma erhält zunächſt dabei eine Reihe von oben na< unten ſi< anlegender Einſhnürungen, die ſih immer mehr vertiefen und ſcharfe Ränder erhalten, an denen 16 kurze tentakelartige Fortſäße, je zwei nebeneinander, auftreten. Auch nach innen ſpringen in den Magenraum, entſprechend den einzelnen Einſchnürungen, Querwände vor, die nux in der Mitte ein Loh behalten. Die 16 Tentakeln des urſprünglichen Scyphistouma verkürzen ſi<h und treten auh zu je zwei und zwei zuſammen. Dieſe Form des Polyps nennt man die Strobila und den ganzen bei ihrer Bildung ſtattfindenden Vorgang die Strobilation. Endlich geht die Einſhnürung ſo weit, daß ſie zur Abſhnürung wird und ſo zur. Vermehrung durch Querteilung führt. Es löſen ſih, von oben nah unten aufeinander folgend, kleine Seiben ab mit acht langgeſtre>ten, in der Mitte tief eingekterbten Randfortſäßen, von denen ein jeder zwei urſprünglichen Tentakeln entſpricht. Dieſe Scheiben drehen ſi<h um und ſ{hwimmen mit dem Scheitelloch, dem Reſte der Magenhöhle der Strobila, nah oben, als junge Quallen, Ephyren, von dannen, um nah und nach die Geſtalt vollendeter Schhirmgquallen anzunehmen. Wir haben es alſo bei der Vermehrung dieſer Coelenteraten mit einem Generation8wechſel zu thun, bei dem auf eine geſhle<tlihe Quallengeneration eine ungeſhle<tli< ſi<h vermehrende Polypen- und auf dieſe wieder eine Quallengeneration folgt.
Jene ausgebildeten Formen, dur<h welche die Schirmquallen und Polypen verbunden werden, ſind die Becherquallen (Calyco2z0oa), frei ſchwimmende x oder mit dem Scheitel feſtſivende Quallen von Becher= nye¿ssera princeps. 20mal vergrößert. form mit 8—16 armförmigen Armen am Rande des feſten und di>en Gallertſchirmes, der am Scheitel ſeine größte Di>ke erreicht. Die freien Enden der Arme ſind bei den feſtſißenden Formen (Lucernarien) mit kurzen Tentakeln, die bisweilen ſcheibenförmig verbreitert ſind und zum Anheften benußt werden, ſowie mit
Neſſelkapſeln verſehen. Die Tiere können die Stelle, auf der ſie ſißen, verlaſſen und für turze Zeit \{<wimmen, wobei ſie ſih umkehren. Bald aber legen ſie ſich vor Anker. Noch in Tiefen von 1100 m wurden Lucernarien aufgefunden, wenn ſie au< im allgemeinen jeihteres Waſſer als Aufenthaltsorte vorzuziehen ſcheinen.
Die nächſten Verwandten der Lucernarien ſind die Vierlingsquallen (Tesserida e), von denen uns die obenſtehende Abbildung (Tessera princeps) eine Vorſtellung gibt. Sie ſind nur klein, ſhwimmen frei und haben eine hohe elegante Glo>engeſtalt. Jhr Rand iſt in 8 oder 16 Arme ausgezogen, welche abwe<ſelnd von ungleicher Länge ſind.