Das Nordlicht. Bd. 1-2

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Der Wind verrammelt rasch die Tür Großer, voller Wolkenberge, Im Innern aber wühlt dafür Eine Schar geringer Zwerge.

Ein Schneegebirg, ein Slawenschloß Scheint der wilde Sturm zu tragen; Den Ritt auf tollem Nebelroß

Will ein dünner Lichtprinz wagen.

Schon sprengt er vor, er wagt den Sprung! Hin zur Burg der Silbersäle:

Es wohnt da drin, in großem Prunk, Eine bleiche Fabelseele.

Wie traumversponnen sitzt sie dort, Spinnt an ihrem Silberrocken,

Die Spindel webt in einem fort Und verstreut die Mondlichtflocken.

Ich bange lange dort hinein.

Schön sind diese Wolkenhallen,

Bis Nebel um den Sonnenschrein Stummer Mondnachtmärchen wallen!

Vom Lido hörst du, Prall auf Prall, Wogenbogen toll zersplittern,

Daß Gischt und Schaum beim Wellenfall Silberblitze grell durchzittern.

Es scheint hier manches Marmorhaus Blendendweiß und schroff gezimmert! Besonders wenns der Wogenbraus Silberblank und kalt umschimmert.