Das Nordlicht. Bd. 1-2

Hier ruht des Himmels blaue Leere Auf Säulen ganz aus Luft und Licht, Du blickst empor: zu einem Meere? Kein Himmelssegler ist in Sicht!

Die Sonnensäulen stehn auf Plätzen Und tragen ihren Baldachin:

Die Stunden werden sie versetzen Und lila Schatten weiterziehn.

Ein Lebensdom mit Sonnenpfeilern Zieht ewig über Meer und Land,

Doch bleibt in uns, den Erdverweilern,

Sein Wesen lang noch unerkannt.

Die Sonnenpsalme, die erschallen, Singt sich die Seele, lichtverwandt, Und Geister träumen Tempelhallen, Gedanken baun genau die Wand!

Oft werden Götter überwunden:

Gar bald verraucht ihr roter Ruhm! Doch neuer Götzen rasch entbunden, Verbleibt der Mensch im Heidentum!

ur Pauluskirche geh ich täglich,

Es war zuerst bloß Zeitvertreib, Doch liebe ich sie jetzt unsäglich Und suche dort nach meinem Weib.

Zur Kirche müßt es wiederkehren, Beglückt wie ich durch ihre Pracht, Es sollte stets den Rausch begehren, Der hier so hold um uns erwacht!

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