Das Nordlicht. Bd. 1-2

Doch hat der Blütenzungen Geflüster nicht die Scham Der Blume sacht bezwungen, Als sie von Lust vernahm.

Errötend nur erhörte

Ein Kelch den Duft sogleich, Die schönsten Blüten störte Sein Rausch: sie welkten bleich.

Verdurstend, elend standen Die Palmen oft allein,

Denn Nebelkinder fanden Sich lange, — lang nicht ein!

Vom alten Baume blieben Sie viele Monde fern:

Er hoffte noch zu lieben!

Da brach sein Lebensstern.

Des Wesens letzte Strahlen Ersprühten noch zu Pracht, So sind ihm Purpurqualen, Als Abschiedskranz, erwacht!

ı Göttin, welches Weh durchzittert

Dich sanft, da du das Lied erlauscht: Hat Sang die Keuschheit dir verbittert, Hat dich der Traum vom Baum berauseht ?

Von Ästen seh ich Nebel baumeln. Der Jungfrau Traumweh scheint erwacht. Sie zagt, ihr bangt — sie könnte taumeln, Nun blendet sie die eigne Pracht!