Das Nordlicht. Bd. 1-2

u dunkle See, vertraue nachts der Sonnenwärmel!

Nur was der klare Tag erschafft, ist stark und wahr: © Muttermeer, dem Licht gebierst du Wolkenschwärme, Denn Licht befruchtet und begehrt dich immerdar.

Ihr falschen Silberblicke doch, im Dunstgespinste, Was flackert ihr so frech, voll geiler Mondesbrunst ? Uns wird, als ob ein Geisterbund am Seegrund grinste: Ihr sucht umsonst nach Lebenslust und Liebesgunst!

Die Liebe seid ihr nicht, ihr kalten Augenblicke! Wo kennt Vergnügung, was sich geilen Süchten weiht? Ihr bringt kein Samenlicht für Glück und Wuchsgeschicke: Gefunkler, die ihr scheel und irr, aus Neidlust, seid!

u siehst die Eos kaum im Traum erzittern,

Bevor sie plötzlich schön und rasch erwacht: Von Helden träumte ihr und Lichtgewittern, Vom Sonnengott, der sie zum Weib gemacht.

Sanit ließ der Traum das Frühgesicht erröten! O nun geschah, was Eos kaum gedacht: Apollo ists! Er kommt, den Wurm zu töten. Und erste Liebe überglüht in Pracht.

Sonne, unsre holde Lebensmutter,

Von Wolkenschwärmen bist du eng umdrängt! So gleicht ein Mädchen dir, das Taubenlutter Und volles Wohlwollen von Herzen schenkt.

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