Das Nordlicht. Bd. 1-2

Oit blieben Krieger, die ihr Leben wild verbrachten, Als Christen selbst, den Sakramenten fern;

Und da sie sterbend erst ihr Seelenheil bedachten, Vertiefte und verewigte sich der Avern!

Quiriten mochten nicht des Wesens Zartheit schonen! Die Toten wurden vor dem Volk verbrannt,

Ja, Rom war froh, Bestattungsfeiern beizuwohnen, Die Plebs der vollen Urbs kam gern herbeigerannt.

Die Stadt ergötzte sich an Trauerbacchanalien, Der Römer hat in früher Zeit schon frei gepraßt! Dem Heidenlenze folgten bald die Luperkalien, Vom Schaulusttaumel ward das ganze Volk erfaßt.

Erlag ein Imperator durch Gewalt dem Tode, Hat jeder Bürger sich voll Wichtigkeit gedünkt, Er fühlte seine Rolle bei der Episode

Und liebte Romas Boden, wo ihn Blut gedüngt!

Rom, wer hat mit einer Wölfin dich verglichen,

Die nimmersatt die Völker um sich her verschlang? Die Menschen hat schon bald ein Angstgefühl beschlichen, Wenn Botschaft deiner Siege bis zu ihnen drang.

Dich fürchtete die Welt als Unhold voller Tücke, Als bösen Dämon, der am Erdenrand besteht, Sie glaubte, deine Schwere und Gewalt zerdrücke Unwiderstehlich, was ein andrer Stamm gesät.

So seh ich dich in Menschen, die du im Triumphe Durch deine Gassen fortschleppst bis zum Kapitol; Legionen brachten deinem aufgedunsnen Rumpfe

Die Zufuhr, die ihn labt, denn immer war er hohl!

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