Das Nordlicht. Bd. 1-2

OÖ die Lust, doch auch der Tod, schäumt drum aus Behältern, Die mit Schweiß und Tränen sich ewig überschwitzen!

Eine Sonne sinkt in mir, denn ich sehe Herzen

Sich erfunkeln und der Nacht Wesenspulse pochen, Augenblicklich freuen mich meine tiefsten Schmerzen, Doch die Freuden kommen schon — düster angekrochen!

Ja, die Sterne flimmern doch! so wie sie uns scheinen: Alle hämmern wie ein Herz, züngeln nach Geschicken, Flackern aus dem Innersten, funkeln nach dem Reinen, Selig, durch Lebendigkeit, voll sich zu erquicken!

M‘ Gedanke hat mir Weib und Kind getötet! Mörder! Mörder! dröhnt es um mich her, Nein, es ist das kein Gesicht eines Phantasten, Meine Seele ist ein wilderregtes Meer.

Dort scheint mich jenes Licht, das brennt, tief zu verklagen: Das foltert, tötet mich mit scharfem Speer!

Jetzt splitterts! Nein, es beugt sich bis zum Herzen!

Jetzt stichts so tiel, so tief hinein! —

Dort scheucht mich jene rote Blutgardine,

Der langen Gasse einzger Schein!

Er haftet sich an die Erinnrung an.

Er wird der armen Seele blutigroter Fleck.

Wohl wogt ihm meine Wollenssucht entgegen,

Doch immer wieder packt er mieh — als Schreck!

Ach, furchtbar schmiegt er sich, als blutge Schlange:

Jetzt taucht er auf, — er taucht empor — mit einem Bild!

Mein Weib seh ich erstarrt in Krämpfen,

Dazu mein Kind, -ein blutiges Gebild.

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