Das Nordlicht. Bd. 1-2

OÖ Pan! du sehnst, in grünen Efeuranken, Dich nach der Urgesammeltheit der Wesen: Drum sollen an dir selber Stämme kranken, In denen du dich einzeln ausgelesen.

Du willst in Pilzen dich ins Leben klemmen

Und trotzt darinnen tötender Vernichtung:

Du treibst, als Rest, zuletzt in Scharlachschwämmen Und preßt dein Blut dabei zur Giftverdichtung.

Urwald, du Sinnbild von Lebensgedanken,

Leibhaftiger Inbegriff tiefer Gefühle, Die rings sich, vom Mutterland, himmelwärts ranken, Du seliger Ausdruck vom Waldesgewühle, Entwurzelter Ursprung der Tiere der Wüste, O Pan, den ich fahndend als Erdgott begrüßte, Nun laß dir für herrliche Einblicke danken! Ich lobe die Bäume, als Gleichnis des Lebens, Liehttrunkenen, stolzen Sichsonnwärtserhebens! Ich ruhe auf schaukelndem Wildwaldgewinde. Ich liebe die Wildnis, ihr Singen im Winde. Ich hör ihre Lieder des Werdens erklingen, Ihr Ahnungsgeflatter das Blattwerk durchdringen. Ich lausche zuerst dem Gebrause der Blätter, Dann scheint sich, was grünte, zu Flügeln zu paaren, Und plötzlich gelingt schon das Freudengeschmetter, Und überall jauchzen der Waldvögel Scharen! Im Urwalde regt sich bereits das Verlangen, Das irdische Fordern, sich anzubequemen, Durch innige Lichtrhythmen rings zu verfemen: Vom Erdfeuer Inhalt und Wert zu empfangen, Um langsam den Drang, was sich bietet, zu nehmen, Durch glimmende Seelenbeginne zu lähmen!

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