Das Nordlicht. Bd. 1-2

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Orpheus weiß, von vielen Kindern, Die sich blaß hinweggesehnt Ach, ihr Weh war nie zu lindern, Und ihr Blick hat oft getränt.

Leise zog sie’s zu Gespielen

An des Meeres Kräuselrand, Als sie bald dem Tod verfielen, Waren sie im Heimatland.

Kindlein, die bloß halb erwachen, Fallen bald zurück in Schlaf, Schwach nur jubeln sie und lachen, Immer sind sie still und brav.

Orpheus singt: »Erwünschtes Leben, Durch den Schlaf vom Tod getrennt, Traumhaft muß die Seele schweben, Bis in ihr das Kind sich kennt!

Seine Jugend überwinden

Wird des Menschen Schmerzenspflicht, Viele Seelen aber finden

Ihren Weg voll Wehmut nicht!

O, ich bin so sanft geblieben,

Ach, mein Geist spielt überm Meer: Schmerz hat mit mir Scherz getrieben, Und mein Lied tönt oft so schwer!«

‘unger Mond, du gießt die Stille Deines Wesens auf die See,

O, ein letzter Wellenwille

Wiegt des Meeres weiches Weh.