Das Nordlicht. Bd. 1-2

Ich bin am Anfangsabhang Menschen Machtverkünder, Erobre Widerkünfte, die ich froh erlese:

Ich liebe, kühn im Wagnis, kluge Buchbegründer Und hoffe, daß der Mensch durch seine Lust genesel«

s bliekt nun der Fremdling empor zu den Bergen,

Die Wolken, wie Raubvögel schwebend, umwittern, Zu Schluchten, wo Dunsteulen grau sich verbergen Und scheu vor Gewittern des Tages erzittern.

Dann sieht er zum Meere, das schwankende Fäuste, Die Blitze verkrallen, zum Himmel emporballt. Dann schweigt er und sammelt die tiefste Gewalt, Als früge er sich, ob kein Zauber ihn täuschte.

Nun ruft er, was hold seine Seele vernommen:

»Höre denn, Mensch, Pan’ ist erwacht! «

Dann sagt er, was heimlich im Wandrer erglommen, Daß Pan ihn geführt und zum Meere gebracht.

Er spricht mit den Felsen, er ruft zu den Fluren, Er sagt es der Sonne, die rätselhaft lacht,

Er meldet den Fluten, die Wunder erfuhren: »Höre, o Mensch, Pan ist erwacht!

Die Erde verschlang einst die Wucht ihrer Wildnis, Doch steigt noch des Urwaldes gotthaftes Bildnis Empor aus den Tiefen ermenschlichter Nacht:

Höre, o Mensch, Pan ist erwacht!

O Dionys, feurige, schäumende Seele,

Im Stein, unterm Wasser, auf Träumen der Flur, Verkünde Ermächtigten Freiheitsbefehle,

Die herbstzu erjauchzend dein Hochherz erfuhr!

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