Das Nordlicht. Bd. 1-2

D: Dogenpalast, den Phantome bewohnen, Behorcht Domgebote, die Rom streng erwogen: Und alle die blutlosen Staatsabstraktionen Beleben die Rhythmen der rollenden Wogen.

Der Volkswille wird eine Weltblütenlese!

Hier kreuzen sich Sitten verschiedener Länder. Venedig, die Stadt jeder Brauchexegese, Verkleidet das Fremde in eigne Gewänder.

Die Säulen, die prachtvoll den Staatspalast tragen, Verzieren verschiedene Blattkapitäle;

Du siehst den Akantus aus Zwergstämmen schlagen, Auf nordischem Schaft grünt die griechische Seele.

Der Mythos der Parsen, der Kult der Hebräer, Verästelt sich mit dem Ardennengeblätter, Urkomische Gnome, homerische Seher, Vertragen sich trefflich als Völkerbaumvetter.

In heidnischer Einfalt erblüht eine Säule!

Ein Mädchen erwacht und gefällt einem Manne, Bald liebt sich das Paar unterm Bettdeckenknäule, Und dann legt die Amme ein Kind in die Wanne,

Die Eckpfeiler dieses grotesken Palastes Bezeiehnen die Menschenerkenntnis der Sünde! Zuerst das Geheimnis, die Eva erfaßt es,

Ihr Adam empfindet der Traurigkeit Gründe.

Am anderen Pfeiler liegt Noah im Rausche: Wohl hat ihn der Saft der Vergebung umdunkelt. Damit nicht der Alte die Wahrheit verplausche, Hat Wut aus dem Bliek eines Engels gelunkelt.

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