Das Nordlicht. Bd. 1-2

DIE MARKUSKIRCHE

%o flammt denn auf, ihr goldnen Hallen! Erwache meiner Seele Gold: Gewaltig mag die Blutflut wallen, Erstehe, was zum Tag gewollt!

O0 Sonnentempel, golddurchflossen, Umwölbe deinen Pilgersohn,

Du nahtest mir mit Sonnenrossen Und hältst mich nun in holder Fron.

Im tieisten Bann magst du mich halten, Wann immer ich dich ahnen kann: Denn rufen mich die Huldgestalten,

So holt mich Helios’ Viergespann!

Ein Fremdling bin ich. Losgerissen, Beireit vom Boden, der mich schuf! »Du wirst den Hohn der Dinge wissen !« So stöhnt in mir ein Sonnenruf.

Nun flammt denn auf, ihr Abendhallen, O Herbstwelt, wölbe dich empor!

Du Goldschaum sollst dich aufwärtsballen: Auf Wolken wohnt der Sonnentor.

Ich werde hier mein Herz ergründen. In diesem Tempel ruh ich aus.

Das Gold in steilen Seelenschlünden Verkündet hier ein Gotteshaus.

Die Sterne hab ich lang bewundert: Nicht Wahrheit, Milde gab ihr Blick. Was ist im Menschen ein Jahrhundert Aus Ewigkeit strahlt das Geschick.

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