Der Gottesbegriff meister Eckharts : ein beitrag zur bestimmung der methode der Eskhartinterpretation
faltigen zur Einheit. Das aber entspricht der IV 389,15 ff, erwähnten copulatio multorum in anima.
Die mannigfachen Nebenordnungen der oben aufgeführten Relationen mit derjenigen von superius — inferius ergeben deren Sinngleichheit. Wir wollen noch einige Texte betrachten,
die jene dort lediglidı nebengeordneten Relationen gesondert aufweisen.
Causa- Causatum.
Bei Den. 579,21 war, wie erwähnt, von dem prineipium causale superius die Rede,
Bei Den. 548, 18 wird das causaliter recipere exemplifiziert an der Relation albedo — album, also eindeutig im Sinn einer logischen Begründung. Die causa als logische Bedingung ist die einzige Sinn- und Seinsquelle für das Bedingte. Dies möge als symptomatischer Fall genügen. Bei der Erörterung der Causalehre werden wir darauf im Einzelnen zurückkommen.
Totum — Pars.
Das Ganze ist der Sinn- und Seinsgrund des Teils. Der Teil an sich ist ein reines Nichts und hat erst Sein durch die Beziehung auf das Ganze”), denn erst in der Einheit des Ganzen wird er durch die Unterstellung unter das allgemeine Gesetz des Ganzen existent“). Welche Allgemeinheit des Sinnes und zugleich welches spezifische Interesse hinter diesen einfachen Überlegungen steht, sagt die wie als ganz selbstverständlich daran angeschlossene Schriftbegründung: Nam in ipso, et per ipsum sunt omnia (Coloss. 1,16). Bezeichnenderweise wird denn auch der Begriff des totum mit dem des esse, unum, verum, bonum als konvertibel gesetzt und daher seine Sinnidentität mit ihnen eindeutig erwiesen: IV 386, 12: Quomodo enim esse, quod cum uno, vero et bono convertitur, toto et perfecto, esset in numero ... Das Begründungsverhältnis des Ganzen zum Teil wird bezeichnet durch den Terminus des Prinzipiierens”).
%) Par. Quaest. Gey. 26,33: esse est totius et solius totius. ib. 27,5: Pars ut pars nullum esse habet, sed quia habet respectum ad totum tamquam ad esse, habet esse. Ideo pars ut caret toto, est non ens, sed ut respieit totum, habet esse.
ib. 27,8: Omnis enim pars accipit esse a toto, in toto et ad totum quia omnia per ipsum et in ipso et ad ipsum.
22) ]II 564,7: ipsa unitas universi partes huiusmodi principiat, ef. III
392,7; 594,18; Den. 571,21 ff.: Gey. 26 ff