Der Jakobiner in Wien : oesterreichische Memoiren aus dem letzten Dezennium des achtzehnten Jahrhunderts
les R
mir vor Kurzem zugekommen ſind und am beſten darthun, welche unſeligen Folgen die Nachläßigkeit hat, mit der man in Frankreich der Verbreitung irreligiöſer Grundſäge zuſah. Sie wiſſen, hochwürdige Herren, daß durch ein Dekret der ſogenannten Nationalverſammlung vom 2. Dezember vorigen Jahres die Güter der Geiſtlichkeit, das Eigenthum der Kirche und der Armuth, zu Staatsgütern erklärt wurden; — damit nicht zufrieden, fängt man jeßzt an, ſie zu verkaufen, und um dem Werke der Gottloſigkeit die Krone aufzuſeßen, beabſichtigt man, wie mir unlängſt geſchrieben wurde, die Kloſtergelübde abzuſchaffen. Man wird, wie ih niht zweifle, noch weiter gehen und die katholiſche Religion und die allerheiligſte Dreieinigkeit ſelbſt abſchaffen, wenn nicht die rechtgläubigen Herrſcher ſich verbünden , um jenes Vipernneſt in Paris, auf das der heilige Vater ſeine Bannſtrahlen zu ſchleudern nicht länger zögern wird, zu zerſtören und die gutgeſinnten Unterthanen Ludwig XVI. von der Furcht zu befreien, welche die Giftzähne und der Geifer dieſer von Voltaire und Rouſſeau ausgebrüteten Schlangen ihnen einflößen.“
„Der Kardinal ſpricht heute ſehr bilderreich,“*