Die Donau

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Die Sanktionen kosten England sehr viel Geld

Nach einem Berichte der Daily Expreß wird sich das englische Unterhaus am 4. Feber mit den Sühnemaßnahmen und den Vorbereitungen im Mittelmeer beschäftigen. Dem Blatte nach betragen diese Spesen wöchentlich eine Million Pfundsterling, der Verlust aber, den England auf wirtschaftlichem Gebiete erleidet, beträgt mehrere Millionen Pfund.

Alls aller Welt

Konferenz der deutschen Bischöfe in Fulda

Die deutschen katholischen Bischöfe find ganz unerwartet in Fulda,, zu einer Konferenz zusammengetreten. Uber den Zweck der Konferenz sind keine Nachrichten bekannt, dennoch will die „Germania" mit Berufung auf gut informierte Kreise wissen, daß die deutschen Bischöfe die Frage erwogen haben, ob es an der Zeit wäre, die am 29. Juni 1934. aufgelassenen Verhandlungen mit der Regierung foruufetzen, um den strittigen Punkt 31. des Konkordates mit dem Vatikan zu bereinigen. Bekanntlich bewilligt dieser Punkt die Tätigkeit der katholischen Jugendund Arbeiterorganisationen. Die deutsche Regierung hat aber eine Verordnung erlassen, in welcher sie es verbietet, daß Mitglieder der deutschen Arbeitsfront auch Mitglieder anderer Arbeiterorganisationen und die Hitlerjugend Mitglieder anderer Jugendverbände seien.

Mit diesen Verordnungen hat man den katholischen Jugend- und Arbeiterorganisationen fast unüberwindliche Hindernisse gestellt, man hat nämlich aus den deutschen Organisationen alle jene ausgeschlossen, die Mitglied eines katholischen Vereines waren. Der kirchliche Standpunkt war aber immer der, daß die Mitgliedschaft in einem katholischen Verein, eine solche in einer deutsch-nationalen Organisation nicht ausschließt.

Ueber einen diesbezüglich erbrachten Beschluß berichtet die „Germania" nichts, sie macht aber davon Erwähnung, daß so der Vorsitzende der Konferenz, Erzbischof Bertram von Breslau, wie der Bischof von Berlin Schritte unternommen haben, um die Entlassung des Berliner Prälaten Bannasch auf freien Fuß zu erreichen, aber ohne Erfolg. Es ist auch noch nicht bekannt wann die Hauptverhandlung in der Angelegenheit Bannasch abgehalten wird.

Abdankung des Bischofs in Steinamanger

Der Bischof von Steinamanger Graf Johann Mikes hat mit Rücksicht auf sein schweres Herzleiden von sei-

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nem Bistum und allen Benefizien abgedankt und nur gebeten, daß ihm bis zum Tode der Sommeraufenthaltsort in der Nähe belassen werde. Graf Mikes war der Führer der ung. Legitimisten, hatte viel für diese Partei geleistet Bei ihm war im Jahre 1921 weil. König Karl abgestiegen.

Einweihung der Kriegsschule in Potsdam

Mit großen Festlichkeiten wurde die Kriegsschule in Potsdam, welche berufen ist die höchste Ausbildung deutscher Offiziere zu erfüllen, eingeweiht. Zur Feierlichkeit wareu auch General Baron Fritsch, der Oberkommandant der deutschen Armee und viele hohe Offiziere erschienen.

Annäherung zwischen Italien und Japan

In der letzten Zeit sind mehrere Anzeichen zu beobachten, welche auf eine italienisch japanische Annäherung folgern lassen. Mit Rücksicht darauf, daß auch Deutschland gegenüber Japan ein sehr freundschaftliches Verhalten an den Tag legt, halten es einige französische Blätter nicht für ausgeschlossen,daß ein italienisch-deutschjapanisches Zusammenwirken zustande kommt. Das italienisch-japanische Zusammenwirken wird auch dadurch als wahrscheinlich erachtet, daß Italien das selbständige Mandschukuo anerkennen wird. Die Entserrdung eines Gesandtschaftsrates mit besonderem Auftrag nach Japan, wird dahin gedeutet, daß dies zum Zwecke des Studiums dieser Ziele erfolgte.

Geheime deutsche Studentenverbände im Böhmerwald

In den Gegenden des Böhmerwaldes hat die tschechoslow. Polizei mehrere geheime Studentenveretne entdeckt. Laut der amtlichen Mitteilung haben diese deutschen Studentenvereine eine staatsfeindliche Tätigkeit ausgeübtfu. durch ihre Agenten die ganze Gegend des Böhmerwaldes einbezogen. Zahlreiche Mitglieder wurden verhaftet und viel belastendes Material beschlagnahmt. Laut der amtlichen Mitteilung sollen diese Verbände auch mit ausländischen Organisationen in Verbindung gewesen sein.

Ein jugoslawischer Mörder in Wien verhaftet.

Vor einigen Tagen meldete sich bei der innerstädter Polizei in Wien ein stark herabgekommener Mann, der aussagte, daß er ohne Paß aus Ungarn nach Österreich kam und weil er kein Geld hatte, um die Bewilligung bat, daß er eine Nacht dort zubringen könne. Seine Identität konnte nicht einwandfrei festgestellt werden, er nannte sich Vladimir Baklajitsch und gab an, daß er Schuhmachergehilfe sei. In der Abteilung für öffentliche Sicherheit hat man sestge-

- -- 18. Jän. 1936.

stellt, daß er wegen zwei schweren Verbrechen schon seit 1921 von der Beograder Polizei gesucht wird. Er soll einen Gendarmerie Korporal ermordet und an einem Raube gegen einen Geistlichen beteiligt gewesen sein. Auch hatte er falsche, wahrscheinlich gestohlene, Ausweispapiere bei sich und war unter anderem Namen in Krems verurteilt.

Hinrichtung Bruno Hauptmanus

Der Gouverneur und das Gericht in Trenton haben das Gnadengesuch Bruno Hauptmanns, Mö ders des Lindbergh Kindes, verworfen und die Verschiebung der Hinrichtung abgelehnt. Somit wird Hauptmann wahrscheinlich schon Montag den 20. d. M. auf den elektrischen Stuhl kommen.

Die Rüstungskosten der Sowjets

Laut einem Berichte des französischen Blattes „Le Matin" hat die Sowjet-Regierung für das Jahr 1936. für Zwecke des Kriegsministertums 14 Milliarden Rubel, d. i. 421 Milliarden Frank voranschlagt. Dieser Betrag ist so viel, wie das ganze fcanzöfische Budget.

Explosion in Düsseldorf.

In den Persil-Werken der Firma Henkel u. Co. in Düsseldorf ist aus bisher unbekannten Gründen ein Wasserglas-Ofen explodiert, es wurden dabei acht Arbeiter schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Es waren auch noch mehrere leichtere Verwundungen.

Auslieferung eines sowjetrussischen Defraudanten

Noch im Monat November hat der Beamte der Sowjet-Gesandtschaft Alexander Kozimov in Prag 700 000 Tschechokronen aus der Kassa der Gesandtschaft defraudiert. Ec wurde dieser Tage an Rumänien abgegeben und von dort, durch die rumänische Polizei, an der russischen Grenze an die Sowjetpolizei ausgeliefert.

Kommunistische Tätigkeit

Aus Rio de Janeiro wird berichtet, daß in dem vornehmsten Stadtviertel Harry Berger und seine Frau verhaftet wurden. Sie bewohnten dort eine elegant eingerichtete Villa, doch faßte man Verdacht, daß sie die geistigen Führer der südamerikantschen kommunistischen Bewegung sind. Aus diesem Grunde wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt, die dann Beweise erbrachte, daß Berger nicht nur der Führer der kommunistischen Agitation ist, sondern auch der Ratgeber der brasilianischen kommunistischen Partei. Ec war früher Sowjetagent in Schanghai, bei seinem Verhör gab er auf die gestellten Fragen keine einzige Antwort.

Auch in China hat sich die kommunistische Bewegung verstärkt, deren.