Die Donau

25. Jan. 1936.

GeburtStagfeier S. K. H. des Prinzen LomiSlav. Der hiesige Freiw. FeuerVehrverein feierte am Sonntag, den Geburtstag feines Protektors S. K. H. des Prinzen Tomislav, an welchem Feste sich eine erhebliche Zahl der Bevölkerung beteiligte. Die Feuerwehrtruppe zog unter Mufikklang korporativ in die Kirche.

Der kath. Gesellenverein hält am 26. -Jänner, Sonntag nachmittags um 4 Uhr seine jährliche Generalversammlung ach wozu sämrliche w. Mitglieder auch auf diesem Wege höfl. eingeladen werden. Bei dieser Gelegenheit wird das Singspiel: „Hannchen, mein Sonnenschein" zum letztenmale aufgeführr. Beginn abends um 8 Uhr, Eintritt 6 Dinar.

Der Sportklub Drei-Stern veranstaltet am 1. Februar d. 3. einen Faschingskabareabend mit lustigem Programm, und Juxtombola zu welchem das p. t. Publikum höfl. eingeladen wird — Am 8. Februar doird von dem selben Vereine in der Bierhalle ein Maskenball veranstaltet. Für diesen Ball herrscht in allen Kreisen größtes Interesse da in den letzten Jahren ein solcher nicht veranstaltet wurde. Die Leitung Hatte sich Mühe gegeben um den Teilnehmern Gelegenheit zu bieten billige Maskenkleider zu bekommen. Bei den Mitgliedern des Vergnügungskomitees kann sich jeder Der am Maskenball teilnehmen will wegen Maskenzeichnung melden. Es stehen die modernsten Masken zur Verfügung um den Preise von Din. 15—20 pro Stück (Leihgebühr). Anmeldungen werden spätestens bis zum 2. Feber bei H. Josef Kromer (Konditorei) oder bei dem Klubsekretär Josef Kramer vis a vis der Elektrischen Zentrale, -angenommen.

Feuerwehrtombola. Wie wir bereits berichteten veranstaltet der hiesige Freiw. Feuerwehrverein am 1. Feber abends 8 Ahr in den Räumlichkeiten der Bräuerei seinen diesjährigen üblichen Tombolaabend. Es kommen ungefähr 1000 sehr wertvolle und nützliche Gegenstände zur Ausspielung, das gro ße T ombola aber ist:

Eintritt per Person 5'— D. Freiwillige Spenden werden dankend entgegengenommen und mögen in der Kaserne abgegeben werden Es ist bestimmt mit einem Massenbesuch zu rechnen.

Vortrag im lach.

Mittwoch, den 29, d.. M. fort« abends 8 ein interessanter Vortrag der Volksstatt. Lehrer Hans Iurg spricht über die Geschichte Apatins. Gäste sind gerne gesehen. Eintritt frei-

. Hasenfang im Apatiner Hotter Die

Hw Jagdgesellschaft hat an die Fffina May r m Wrener-Neustadt lebende Hasen verkauft wT che dann von hier in andere Jagdgebiete -ur Blutaustrischung versendet werden. Zu diesem Zwecke wurde nun mit Fangnetzen eine Jaad auf lebend-- Wild trmmVrt und ZuerUi -dg- hmduich Das Ergebnis ist. MMI, auch quantitativ nicht ganz so doch qualitativ sehr ft K Minden insgesamt 118 Rammler und ^ gefangen, was ein sehr seltener

0-all t)t, denn zumeist uberwiegt die Zvhl der Rammler stark jene der Hüsinen. Die Gesellschaft bekonimt per Stück 50 — Dinar, was eme materielle Erleichterung bedeutet auch dann wenn man die hohen Fangspesen in Betracht zieht. Die gefangenenHasen waren alle kerngesund iuid sehr schön entwickelt. — Der Fang wurde durch den Weidmann Ofner aus Wiener-Neustadt^ gefettet. Biele freiwillige Fänger waren dabei um „die Hetz" mitzuinachen, aber besondere Verdienste hat sich der Rausch Bubi erworben. Beendung des Obst- und Weinbaukurses. Der durch die hiesige „BauernHilfe" veranstaltete Kurs für Obst- Weinbau wurde am Samstaa beendet und hatte sehr guten Erfolg, zumal eine große Anzahl von Hörern an demselben teilgenommen haben. Als Vortragende waren mitwirkend: Dipl. Ing. Rudolf Hauser, Dipl. Gärtner Martin König, Friedrich Blum, Dr. Josef Trischler und Hans Bischof Der agilen Leitung der „Bauernhilse" ist Anerkennung und Dank für die Veranstaltung des Kurses zu zollen.

Generalversammlung des ArbeiterInvaliden- und Pensionsvereines. Wie wir schon in unserer letzten Folge berichteten hält der Arb.-Inv. und Pensionsverein am Sonntag den 26. Jänner nachmittag 2 Ahr im Kath. Gesellenverein eine arßerordeutliche Generalversammlung, behufs Gutheißung der durch das Ministerium für Handel und Industrie äbgeänderten Statuten. Die Vereinsleitung ersucht nochmals um je zahlreicheren Besuch.

Leite 7-

öerftoflenen Woche sind folgende Spenden emgelaufen: Johann Bald 50—, Stefan M°hr 50- Josef Repitsch 20'-, Anton Lotterer 100-,; Käß & Spangl 100-.

100:—, Katharina Roth 50.Wemdl Josef 100'-, Josef Seidl 100'-, Idam Holzhauer 50.-, Josef Bajer 50 Serler-Zunft 100-—, Jusuf Speiser 100 Ratai Dezsö 100-— und Wilhelm Wäger 80'— Dinar d. i. Zusammen 1100'— Dinar. Außer diesen von H. Johann Fektec Wassermeister i, P. Szombathely 10 — Pengo Allen obigen Spendern sei unser innigster Dank ausgesprochen.

Faschingsball. Der am 26. d. M. in den Räumlichkeiten der Bräuerei abzuhaltende Faschingsball der Soz. Miffionsgesellschast wird ein wirklich großes Ereignis der Ballsaison sein. Allseits werden Vorbereitungen getroffen, es ist sehr großer Besuch zu gewärtigen. Die Vereinsleitung erwartet mit Freude Freunde und Gönner und ladet alle Gäste höfl. ein. Das Reinerträgnis dient für die Zwecke der Miffionsgesellschaft.

Der Adriaabend wurde am Samstag in den Räumlichkeiten des Karlali'schen Gasthauses abgehalten, an demselben haben sich alle hiesigen Kulturvereine beteiligt, der Erfolg war moralisch und materiell zufriedenstellend. Ein sehr vornehmes und großes Publikum war erschienen, die Darbietungen dauerten etwas über Mitternacht hinaus und waren auch auf sehr hohem Niveau. Nach den Vorträgen war Tanz bis in die Hellen Morgenstunden. Die umsichtigen und rührigen Veranstalter verdienen allen Lob. Anschließend an diesen Bericht wurden wir ersucht folgendes zu veröffentlichen: Im Namen der Iadranska Straza sieht sich das Arrangierungs-Komitee veranlaßt auf diesem Wege allen Gönnern und Teilnehmern an der Veranstaltung für ihr Erscheinen zu danken. Insbesonderer Dank sei aber den mitwirkenden Vereinen: Soz. Miffionsverein, Männergesangsverein, Salonorchester, Pfadfinderorchester, Sokolverein, sowie der Bürgerschule ausgesprochen.

Das Kapuzinerbübl.

Erzählung vom Reimmichl.

Mit Genehmigung der Verlagsanstalt Tyrolia, -Innsbruck-Wien-München. Nachdruck verboten.)

5. Fortsetzung.

„Was meinst den du, Ferdinand ?“ fragte die Annamari ihren Mann.

„Ich meine gar nichts,“ sagte der Ferdinand. „Meinen musst du, Annamari, weil du allein die Arbeit hast mit dem Kind.“

„Aber die Kosten zwacken in deinen Geldbeutel, Ferdinand.“

Da knurrt Jaggl, der alte Knecht darein:

„So ein Fratz macht mehr Arbeit und kostet mehr, als Ihr glaubt. Und Ruhe hat man auch keine mehr.“

„Waas, Jaggl? donnere ich ihn an. „Bist du auch so ein muffiger Ketzer aus dem Judenviertel in Bethlehem, der das Christkindl vor die Türe hinaussperren will. Pass auf, dass es dich nicht einmal vor die Himmelsffir hinaussperrt!"

„Von meinetwegen können sie das Kind schon nehmen. Wenn es mir im Wege ist,' stell ich ihm aus,“ gibt er jetzt klein und murrend bei.

„Nehmt‘s das Kindl, nehmt,s es grad“! treibt Barba, die Magd. „Das bisst mehr Arbeit tun wir leicht, und während der .Nacht steh ich auf, wenn‘3 es braucht,“

Der Annamari und dem Ferdinand wollte immer noch der Kopf nicht aufgehen. Zwar konnte man es beiden vom Gesichte ablesen, dass sie das Kind von Herzen gern hätten nehmen mögen, aber das eine scheute sich vor dem andern, weil keines dem andern eine Last anflegen wollte. Darum sag ich nach einer Weile: „Ferdinand, was tätet Ihr, wenn Ihr

ganz allein wäret ?“

„Hm, dann würd ich sagen: Herr

Zyprian, bringen Sie das Kind nur. Wegen so einem kleinen Vogelern im Nest beissen wir nicht schmaler ab.“

„Und Ihr, Annamari, was tätet Ihr, wenn Ihr ganz allein wäret ?“

Ich ginge gleich mit Ihnen, Herr Zyprian, und läte mir das Kind heute noch

hereinholen.'' , ,

8eht Ihr, wie man dem Kuckuck ruft im Wald, so schreit er heraus alsbald 1 Das treht ja flott wie im Dreifunfteltakt. Nun seid geduldig und starkmütig und lasst Euch ein paar Tage noch um das Kindlein mcht Zeitlang werden. Ubermorgen oder "am Samstag kommt das Peterle

SCh ° n '0ha, Zyprian, so schnell schiessen die Preussen nicht!“ bedeutete der Ferdinand Wir müssen uns erst auf den neuen Herbergsmann ein bischen einrichten. Morgen vierzehn Tage können Sie den Bub

bri " ge . n Mo,gen "vierzehn Tage ist ja de,

hochheilige Christtag.“

„Ah richtig, das geht nicht. Sagen wir am Montag über acht Tage. Da gehen ich und die Annamari ehedem nach Imstadt, für Weihnachten allerlei einkaufen und wir könnten bei der Gelegenheit das Kind mit hereinnehmen.“

„Auch gut! Zehn, zwölf Tage haltet's das Peterle in seiner Verbannung schon noch aus. Also am Montag über acht Tage um zehn Uhr vormittag wird an der Klosterpforte in Imstadt das Peterle samt fundus instructus übernommen. Ists ein Wort ?“ „Es ist ein Wort I“

Ich sagte noch dreihundertfünfundsechzigtausendmal Vergeltsgott, zog meine Kapuze über den Kopf uud trabte lustig zum Tal hinaus nach Imstadt, wo ich sogleich folgenden Schreibebrief an den Vorsteher von Haidegg schrieb :

„Löbliche Gemeindevorstehung! Für den ehrsamen Junggesellen Petrus X., Sohn der Euphrosina X., geboren und zuständig in Haidegg, sechs Monate alt, wurde ein tauglicher Posten gefunden und hat genannter Jüngling sich am 23. Dezember mn V 10 Uhr, keine Minute früher und keine ^Minute später, an der Klosterpforte im Imstadt, einzufinden, worauf er sofort die neue Stelle anweten kann. Zur gefälligen Darnachachtung. Zyprian, eigenhändig Postskriptum : Die Sache ist streng

vertraulich zu behandeln.“

(Fortsetzung folgt)