Die Geheimlehre des Veda : ausgewählte Texte der Upanishad's
Vaitathyam, Unwahrheit der empirischen Realität. 201
Er nur Strick bleibt unzweiheitlich, So, wenn deutlich erkannt, das Selbst.
. Wenn er als Präna’s, als alle
Die vielen Dinge uns erscheint, So ist das alles nur Blendwerk (mäyä),
Mit dem der Gott sich selbst betrügt.
. Wie Traum und Blendwerk man ansieht,
Wie eine Wüstenspiegelung, So sieht an dieses Weltganze, Wer des Vedänta kundig ist.
. Kein Vergang ist und kein Werden,
Kein Gebundner, kein Wirkender, Kein Erlösungsbedürftiger, Kein Erlöster, der Wahrheit nach.
. Als unreale Seinsformen
Und als Einer wird er gedacht, Doch wer sie denkt, ist stets Einer, Drum die Einheit den Sieg behält.
. Nicht auf den Ätman stützt Vielheit
Und auch nie auf sich selber sich, Nicht neben ihm und nicht durch ihn Kann bestehn sie, das ist gewils.
. Wer so erkannt der Welt Wesen,
Der halte an der Einheit treu; Der Zweiheitlosigkeit sicher, Geht er kalt an der Welt vorbei.
. Das Wesen in sich selbst sehend,
Das Wesen in der Aulsenwelt, Zu ihm werdend, in ihm ruhend, Hält er treu an dem Wesen fest.