Ereignisse und Operationen in Süd-Dalmatien (Crivoscie, Bocche di Cattaro) und in den angrenzenden occupirten Ländern. 1, Schilderung des Landes und Volkes und Vorgeschichte des Aufstandes : mit 2 Karten und 12 Abbildungen

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‘Zeit angehörend, heute in unſerem Jahrhundert des Lichtes und der Aufklärung niht mehr geeignet ſind, Helle und Glanz zu verbreiten. Die Zeiten der ſogenannten Heroen ſind vorbei; in denen die phyſiſhe Kraft mehr galt als die Gewalt des Geiſtes; ſie leben * nur mehr in der Sage, im Heldenliede, die ihnen {<wä<hli<he Rhapſoden nachleiern. Die Tage Kulin's und Twrdko's, Premysl's und Libuſſa's ſind vorüber, das mögen Jene bedenken, die mit himmelänſtürmenden Fdeen das Volk, anſtatt dem Fortſchritte entgegen, in ſeine alten moderbede>ten Bahnen einzuleiten beſtrebt ſind. Fort mit ihnen, laßt ſie ruhen dieſe ſonderbaren Heiligen, im Frieden ruhen auf ihren vertro>neten Lorbeern, die Poſaune der Civiliſation dröhnt weithallend dur< die Gauen, wir müſſen ihrem Rufe folgen, wenn wir Culturvölker heißen wollen. — —

Wie ſehr man ſi< auh bemühte, milde Sitten, lebensfriſche Cultur in die Reihen einer Nation zu tragen, die harthörig genug, die Segnungen der Civiliſation verkennend, ſi< der alten abgenüßten Schale niht zu entäußern vermag, weiſt die Geſchichte zur Genüge nah, und wenn es an einzelnen Gliedern dieſer weitverzweigten Familie gelang, ihnen zumindeſt einen äußeren Schliff beizubringen, fo iſt es leider auh bei demſelben geblieben.+ Trot alledem prätendirt dieſe Familie, den Ehrenplatz unter den Kindern , der Civiliſation einzunehmen, auf ihre hiſtoriſhen Rechte hinweiſertd, als ob ſie allein eine Vergangenheit hätte. Worin aber dieſe Rechte beſtehen, auf welcher Baſis ſie fußen, iſt eine brennende Frage, welche zu löſen niht einmal jene über Alles gelehrt ſih dünkenden Rechtsvertreter dieſer Familie in der Lage ſind. Doch genug der Satyre, wühlt ja doh wieder der Schlachtengeiſt in dem friſchen blühenden Leben, ſeine Opfer heiſhend, um den Preis eines Hüäuſfleins hiſtoriſhen Moders einer längſt entſhwundenen Periode. Es war im Jahre 1697 nach der denkwürdigen Schlacht bei Zenta, welche der „kleine Abbé“ *) dem Kaiſer glü>lih gewonnen, und mit ihr dem - Erbfeinde der ‘Chriſtenheit eine empfindliche Schlappe beigebraht hatte. Schon damals äußerte fih der Prinz Eugen in einem Berichte über das Land jenſeits der Save und gab unumwunden zu erkennen, daß er geſonnen ſei na<hzuſehen, wie das Land Bosnien beſchaffen ſei, und ob es niht mögliih

*) Prinz Eugenius.