Geisteskrankheiten in den Heeren Serbiens, Bulgariens, Griechenlands und Montenegros : während und in Folge der Balkankriege 1912

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bracht werden müssen. Das Jahr 1914 wird das ganz deutlich zeigen.

Nebst dem gibt es Fälle, die nicht der Irrenanstalt übergeben wurden. Ich weiss einen Soldaten, der als Rekonvaleszent nach einer febrillen Erkrankung, zu Hause im Anfalle einer melancholischen Depression sich den Hals mit dem Bajonettmesser durchschnitten hat. Er wurde an der zivilen chirurgischen Abteilung behandelt, war 48 Stunden furchtbar unruhig, so dass ihm die Zwangsjacke angelegt werden musste, damit er den Verband und die Naht nicht auseinander reisst. Er musste von 4 Pflegern gut gehalten und bewacht werden. Nachher genass er, aber mit Defekt.

Was die Behandlung anbetrifft, so haben wir guten Erfolg von Bettbehandlung und Dauerbädern mit entsprechenden Beruhigungsmitteln gehabt, nebst guter Kost und allgemeiner Spitalpilege.

Den erschöpften, halbtoten armen Menschen war leider keine Hilfe mehr möglich. Sie holten sich den Keim des Todes vom Schlachtfelde und gaben im Irrenhause ihr Leben fürs Vaterland!

Es is eine besondere Ehre für mich, dass ich in der Eigenschaft des Direktors der einzigen serbischen Irrenanstalt, als auch des ersten Sekretärs des Serbischen Roten Kreuzes, als dessen offizieller Delegierter vor dieser illustren internationalen und höchst humanen Versammlung ich hier spreche, hervorheben kann, dass allen diesen geisteskranken Soldaten das Serbische Rote Kreuz jede mögliche Hilfe leistete und in Zukunft leisten wird, sei es mit Spenden in Sachen, sei es in Geldgaben den Kranken selbst oder an ihre Familien.

Dadurch glaube ich, dass das Serbische Rote Kreuz den Wünschen des IV. Internationalen Psychiatrischen Kongresses in Berlin von 1910 vollkommen entsprochen hat.