Geschichte der französischen Revolution
Der S<wur im Ballſaal. 27
zu ſprechen, Sie ſind niht befugt, uns ſeine Rede ins Gedächtnis zurü>zurufen. Um indeſſen jede Weitläufigkeit und Sögerung zu vermeiden, erkläre ih Ihnen: Wenn man Sie beauftragt hat, uns von hier zu entfernen, müſſen Sie ſi<h den Befehl zur Anwendung von Gewalt verſchaffen; denn wir werden nur der Malt der Bajonette weichen.“ Hernaÿ ließ er die Unverletzlichkeit der Abgeordneten dekretieren, um ſie vor Verhaftungen zu ſhüßen. Als der König von dieſen Auftritten hörte, erklärte er ruhig: „Wenn ſie niht gehen wollen, mögen ſie bleiben; ih will niht, daß ein Menſch wegen meines Streites mit dieſen Männern ums Leben komme.“ Dieſe {wä<hlihen Worte entſprangen einer falſ<hen Humanität; denn damit war die Niederlage des Königtums beſiegelt. Fortan iſt Ludwig niht mehr der Führer der Nation, ſondern der Spielball in den Händen der Revolution, und Mirabeau ſoll ſhon damals ausgerufen haben: So führt man Könige zum Schaffot.
Aber nicht nur die S<hwäde iſt es, die damals ſon kraftvolle Naturen abſtieß; mehr als je ſheint nun die Verſtellung unter den verſchiedenen Einflüſſen, die ſi<h dort kreuzen, eine Hauptmaxime des Hofes zu ſein. Während Ludwig jezt die Fuſion der drei Stände, die er bis dahin befämpft, ſelbſt befahl, ſo daß vom 27. Juni an wirkli< nur eine Nationalverſammlung exiſtierte, betrieb er glei<zeitig die Gegenrevolution. Unter dem Herzog von Broglie wurden Truppen in der Nähe von Verſailles zuſammengezogen, eine Maßnahme, die ſih mit den beginnenden Aufſtänden in fernen Provinzen nur ſ{<le<t re<tfertigen ließ. Man plante eine Verlegung des Parlamentes nach Soiſſons, die Verhaftung einzelner Abgeordneter, und am 12. Juli erfuhr man in Paris die Entlaſſung Ne>ers, der dort als der Schöpfer der parlamentariſhen Regierung betrachtet ward. In der Hauptſtadt war es dur< den Suſammenfluß von zweifelhaften Elementen au<h aus den Provinzen ſ{<on vorher zu bedenkli<hen Auftritten gekommen. Ein Rundgang dur die Promenaden und Straßen, ein Beſuch der Cafés und Reſtaurants hätte jedem offenbaren müſſen, wie weit ſi<h das Herz von SFranfkrei< den neuen Ideen hingegeben hatte. Als am 12. Juli der Fürſt Lambesc mit ſeinen Dragonern gegen das Volk in den Tuilerien einſ<ritt, rief in dem Palais Royal, das nah engliſ<her Sitte Läden und Cafés enthielt und als