Gesicht und Charakter : Handbuch der praktischen Charakterdeutung : mit zahlreichen Kunstdrucktafeln, Zeichnungen und Bildtabellen

Die Rassenforschung

Wichtige Aufschlüsse über Körperbau und Charakter gewährt uns endlich auch die Rassenforschung, über deren heutigen Stand wir uns an den Werken von Hans Günther (Rassenkunde Europas, Rassenkunde des deutschen Volkes, Rassenkunde des jüdischen Volkes), mögen wir an manchen Stellen auch abweichender Ansicht sein, gut orientieren können. Wir führen im folgenden die Hauptrassen der europäischen Völker mit ihren körperbaulichen und Charaktermerkmalen kurz an und verweisen, soweit wir nicht bei Gelegenheit unseres Hauptthemas darauf Bezug nehmen, auf die einschlägige Literatur.

Die nordische Rasse (Schmedes IX, 1). Es sind Menschen von hohem Körperbau, lichter Haut- und Haarfarbe, langem, nach hinten ausladendem Schädel, schmalem Gesicht, nicht zu langer Nase, mit einer gewissen Verwandtschaft zum leptosomen und athletischen Typ. Doch muß festgehalten werden, daß Rassen- und Körperbautypen sich nirgends ganz decken; vielmehr kommen in jeder Rasse alle Körperbautypen vor. Was den Gesichtsausdruck anlangt, so ist die nordische Rasse eher zurückhaltend und ausdrucksschwach, mit zwar offenen Augen, aber schmalen Lippen. Dem Charakter nach sind es vorwiegend Willens- und nicht Gefühlsmenschen, sexuell eher kühl, aber abenteuerlich, wagemutig und idealistisch, mit einem Hang zum Grübeln, der jedoch seine gordischen Knoten nicht selten gewaltsam auseinanderhaut, sich so eine bejahend-optimistische Lebensauffassung bewahrend. Die nordische Rasse wird als eine Herrenrasse mit vornehmen Charaktereigenschaften beschrieben.

Die mestische Rasse (Napoleon III, 1) zeigt die leptosomen Eigenschaften noch stärker als die nordische, deren kleineres, zarteres Ebenbild sie gleichsam ist. Doch

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