Gesicht und Charakter : Handbuch der praktischen Charakterdeutung : mit zahlreichen Kunstdrucktafeln, Zeichnungen und Bildtabellen

‘ Männer der Wirtschaft, Propheten und Führernaturen hervorbringend, wenn auch ganz anderen Schlages als etwa die nordische Rasse. Diese zweite Hauptstammrasse der Juden ist wieder der dinarischen verwandt. Freilich führt Günther als bedeutsamen Unterschied der sonst so ähnlichen langen Nasen bei vorderasiatischen Juden wie bei Dinariern an, daß „bei der dinarischen Rasse die Nase aus dem Gesicht springt, während sie bei den Juden aus dem Gesicht hängt“. Was es mit diesem Unterschied auf sich hat, wird uns später, in dem Kapitel über die Nase noch beschäftigen.

Die Rasse beruht wie der Typus auf körperbaulichen Grundlagen und wirkt sich wie dieser im Charakter aus und so auch im Ausdruck und der Physiognomie. Es ist daher unbedingt notwendig, daß der Ausdrucksforscher sich auch mit den körperlichen wie seelischen Merkmalen der Rassen bekannt mache, damit er den Anteil der Rasse an Charakter und Physiognomie unterscheiden kann von dem der individuellen Eigenart des Trägers selbst. Eine individuelle Charakteranalyse aber nach der Rasse allein läßt sich so wenig geben wie nach dem Konstitutionstyp allein. Auch hier wissen wir nicht, welches Charaktermerkmal welcher Kopplung von Körpermerkmalen zugeordnet ist, auch hier sind die Körpermerkmale voneinander und von ihren typischen seelischen Entsprechungen durch die Vererbung weitgehend trennbar.

Ludmwig Klages und die Graphologie

Wir besprechen nun in derselben Kürze wie die Körperbauforscher auch die andere Reihe, die der eigentlichen modernen Ausdrucksforscher.

“ Nicht als ob es ganz an Weiterführungen der älteren Schule nach Art Piderits gefehlt hätte. Ich erinnere an

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