Illustrierte Geſchichte des Weltkrieges 1914/15., S. 471
Kragujevac, das die _deutſhen Truppen am 1. November beſeßt hat-
ten, wax Serbiens beDeu= _tendſter militäriſher Sta=z pelplaß; ex ſtellte etwa das vox, was den Ruſſen Breſt=Litowsf war, die größte Lagerfeſtung des ganzen Landes. Dem-
entſpreehend umfangrei
wax die Beute der Siîeger. Geſhüße beſonders, aber auh anderes Kriegsgerät hatten die Serben
freilih nah Möglichkeit
ſhon aus dem Ort gerettet, denno< fanden
die Sieger no< 6 Gehüte, 20 Geſhüßrohre
1nd 12 Minenwerſer |
vor. Außerdem aber erbeuteten ſie viele tauſend Gewehre und ſehr reihes Kriegsmakerial. Noch in der Nacht vor
dem Anmarſch der Trup= pen verſuhten Komi-
tatſchi das Arſenal in Kragujevac zu ſprengen, ſie
rihteten aber nur ſehr
geringfügigen Schaden an. Die Munitionsfabrik fiel in die Hände der Deutſhen und brachte ihnen wertvolles Kriegsgut. Allein 14 Gebäude waren bis unter das Dach mit Munition gefüllt. Es erregte in der ganzen Welt Erſtaunen, daß die ſtarke Feſtung ſo gut wie kampflos gefallen war. Nur im Norden haîtten einige Nahhiägefechte ſtattgefunden. Allerdings war
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“ (Fortſetzuug.} :
Die neue Friedens- und Feldunifocrm des deutſchen Heeres, die einheitli aus feldgrauem Tuch beſteht. Gavrde-Feldartilleriſt (Bluſe, niht dur<geknöpft, und Helm ohne Spitze mit Überzug).
Die Geſchichte des Weltkrieges 1914/15.
die Lage der Serben dort niht beſonders günſtig. Die Feſtung war ſhon vom Weſten und vom Oſten Her bedroht. Nun lag der Shwerpunkt des Stoßes bei dex von Norden angreifenden Armee Gallwißt, die unter \<we-= ren Kämpfen und unſäg-= lihen Mühen, in ſteter Fühlung mit dem Feinde, das Moravatal hHeraufgefommen war. Die Serben boten alles auf, die Armee niht weiter vordringen zu laſſen. Sie gogen yon dex Drina, von der Front vor der Armee Köveſz und von der bulgaäriſhen Front Truppenteile ab, die ſih v. Gallwiß entgegenſtem= men mußten. Am 2. No= vember ſtand die Armee denno< mit ihrem re<hten Flügel über Kragujevac na< Süden hin= aus, die Mitte hielt am linken Ufer der Morava bei Bagrdan und der linke Flügel hatte Fuß gefaßt im Reſapatal, wo Wilkopopvic bereits ihm gehörte. Der Rüten der Armee war bis auf einige Komitatſchi, denen man aber ſhon auf den Spu= ren war, vom Feinde völlig geſäubert.
__Die halb freiwillige Räumung von Kragujevac und andere Anzeichen ließen vermuten, daß der Zuſtand der | ſerbiſhen Armee niht mehr der alte war. Die Zähigkeit
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Der Deutſche Kaiſer beſi
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: E — <<tigt mié dem Kronprinzen Truppen einer im Weſten ſtehenden Armee. Amerikan. Copyright 1916 by Union Deutſche Verlagsgeſellſhaſt iu Slultgart, TE :
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