In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

und Abb. Nr. 87. Hier erfennen mir glei) das offene Vorgehen, den mutigen NAusdrud, Die gejpannte Energie und Die unverfennbare Neigungzur®emalttätigfeit. „Wenn der Adler etwas wahrnimmt,” führt Dr.Reinbold aus, „was jeine Triebe zur Bewegung reizt, jo entfaltet er traf) und ungejäumt feine volle ge= waltige Kraft und erreicht durch) jie fein iel. Die Krümmung feines Oberjchnabels ijt zugleih mit Schärfe verbunden, denn die Aren desjelben bilden feinen jtumpfen, jondern beinahe einen rechten Winkel, und der oben angeführte Umjtand der Abmwärtsneigung, worin fi) der Nahdrud der Triebe repräfentiert, tritt hier in höchjter Potenz auf. Der Wdler verfolgt zugleich jeine Zmede offen und rüciichtslos, er lauert nit im Derftef auf jeine Beute, das Objekt feiner Handlung, fondern jtürzt fi) offen aus freier Luft auf jie herab.“ Der jchroffe Ausdruck wäre bei Wir. 87 nod) erhöht, wenn das Kinn fräftiger hervortreten würde. Außergewöhnliche Energie werden wir nur mit jtarf ausgebildetem Schädel und fräftigen Kinn vereint finden. (Abb. 94.) Solche Menfchen gehen unbeirrt ihren Weg. Bei folder Kinnentwidelung kann uns, jelbjt bei jtarf eingebogener Nafe, außerordentliche Energie entgegentreten. (Abb. 95.) Der prüfende lauernde Blid und die Najenforn verrät jedodh, daß diefer Menjh uns plößlich fraftvoll und entjchloffen Hinter dem Rüden angreifen wird.

Die Habichtnafe ift viel bedeutungslofer als die Adlernaje und pflegt bei minder gutem Ropfbau vorzufomnın. (Abbildung Nr. 89.) Weld fraftlofen Eindruf ein zurüdtretendes Kinn hervorruft, veranjchaulicht die Abb. 90. Obwohl die Ntafe jtark und zum YZugreifen bereit ijt, fehlt ihr gleichfam die Gemwalt, der Nahdrud, Die jpannende Kraft und mit Recht wurde fie als NRabennafe bezeichnet.

Das Rüdjichtslofe einer Nafe erjcheint aber mwejentlich gemildert und verringert, wenn unter dem Bogenvorjprung eine Einbiegung fi) geltend macht, wie bei Abb. 91. Diejes Zeichen