In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen
re
Dieje Merkmale fünnen wir bei der erjten Zufammenfunft wahrnehmen, fie jind an der Photographie zu erfennen und würden jelbjt nach) der zmanzigiten Beobadtung immer Diefelben bleiben. Anders ijt e8 naturgemäß mit den mimijchen Zügen. Hier jpielen die Greignijje des Tages, Die Kleinen erwünjchten und nidterwünjhten Zufälligfeiten des Lebens eine Rolle. Sie beeinflufjjen manchen Menjchen außerordentlih und manden gar nicht. Der eine jpricht feine zornigen Empfindungen jogar offen aus, beim anderen zeigen nur die bewegten Gtirmnfalten die innere Unruhe, obwohl er mündlich das Gegenteil behauptet. Er verlichert uns ruhig zu fein und ift doc) aufgeregt. Der Blid jagts, das nervdje Zuden des Mumdes bejtätigts, die ji) zujammenstehenden Brauen verratens.
Einmalige Beobadtungen würden in jedem alle zu nega= tiven Ergebnijjen führen, denn der Gutmütigjte und Heiterjte fann einmal ftarf erregt fein und da er uns feine Gründe hierfür nit offenbart und jelbjt den veränderten Geelenzuftand bejtreitet, müjjen wir ihn wiederholt beobachten. Nehmen wir da= gegen in größeren Zmwifchenpaufen, gleichgültig ob von 1 bis 2 Woden, oder 2 bis 3 Tagen, drei bis vier Beobadhjtungs= gelegenheiten wahr, jo werden wir die Möglichkeit Haben den Betreffenden in verjchiedenen Stimmungen zu jehen.
Sede wahrgenommene Miene notieren wir uns aud) bier, und numerieren wieder das Gejchaute je nad) der Stärke des Yusdruds und der Regelmäßigfeit der Wiederholung mit 1bis4d. Tritt ein Zeichen einmal nicht in Erfheinung, jo madjen wir einen Strid). Zu diefem Zwede zeichnen wir uns eine Tabelle. An vier Beobadhjtungstagen nehmen wir Die verjchiedenften jic) mwideriprechenden mimifchen Züge wahr, die auf den nadjtehenden Seiten verzeichnet find. Aus den jtarf entgegengejegten und verfchiedenen Graden der Stimmungen, aus der Begeijterungsfähigkeit, dem Lachen, Zorn, der Verftimmung und der Gorge ift zu erjehen, daß wir feine gleihmäßige, infolgedejjen feine harmonifhe Natur vor uns haben, was wir in der Charalteranalyje auf Grund der Abbildungen Nr. 142 und 145 bejahten. Sp bewahrt uns die wiederholte Beobadhtung vor Jrrtiimern und läßt auch einen fomplizierten Charakter, wie es der hier zu analyfierende ift, deutlich erfennen. Geine Berjchlojjenheit zeigt