In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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Die Farbe des gefunden Augapfels foll Elares reines Weih auszeichnen, nad) Carus deutet dies auf gefundes Nterven- und Elares Geijtesleben. Bläuliche Färbung finden mir bei Kindern, vielleicht aud) bei einer gemiljen Form findifcher Unjelbitändigfeit. Gelblichstötlich gefärbte Augäpfel Laffen nervöje Gereiztheit erfennen, ausgejprochen gelbe, die unter „Gelbfucht“ befannte Zebererfranfung.

jede heftige Gemütsaufregung, berichtet Carus, „führt unausbleiblih SKongejtionen nad) den Augengefäßen herbei und natürlich werden dieje Blutüberfüllungen bleibend, wenn fie allzu häufig zurückehren.“ Darauf find aud) die befannten „dunklen Nänder um die Augen“ zurüdzuführen, die wir namentlich bei DOnanijten, aber auch bei Bleihjuht und anderen Krankheiten finden, oder „infolge von Weberanftrengung, von Strapazen als Zeichen in Arbeit oder VBergnügungen durhmwachter Nächte”, führt Shmidt-Rimpler aus. Die bläulihen „Wugentinge” treten bet zarter Gejichtshaut bejonders jtark in Erjcheinung, namentlich dort, wo ein ungewöhnlich dünnes Fettgewebe vorhanden ift. Schwindet das Fett durch irgend eine Urfache, dann jchimmert das bläulih-[Hwarze Blutgefüßneg deutlicher hervor. Nach) Schmidt-Rimpler „fan aud) ohne Veränderung des Gemebes einfad) eine Blutjtauung in diefen Gefäßen die Urjache der Särbung fein“, weil hier Stodungen in der Zirkulation vor= zukommen pflegen, was die auftretenden „Hautjäde“ bemeifen. Eine jchwere Anftrengung, ein vorübergehendes Ermatten des Herzens, ein Sinfen des Blutdrudes, eine durhwachte Nacht, ein Scred, eine Deprejjion, die höchjte Wonne der Liebe und das tieffte Weh fann ganz plößli das Auge mit dunklem Schatten umfteifen. Bei der Beurteilung diejes Merfmals muß man bejonders vorjichtig jein, um nicht in Portas Jrrtum zu fallen, der in jeinem Werfe behauptet: „Die Bläschen unter Den Augen, injonderheit Die untere Wugenlider, bedeuten einen Weinfhlaud und verjoffenen Gejellen. Blutüberfüllte und Dide Augenlider bezeichnen den unverjehlampten und unjchamhaftigen Zechbruder.“

Die Augenfarbe wird von der Färbung der Negenbogenhaut beherrjcht. Ye ausgejprochen reineres Blau oder Braun jie aufmweilt, um jo jhöner ift das Wuge; je unausgeprägter die