Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden
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Geburt did, das daraus eine Natur wird; daher bat die Natur und Begreifliähkeit ihren Urfprung in dem ganzen Leibe Gottes.
Diefe Natur ift nun mie ein todtes, unverftändiges Mefen, und ftehet nicht mit in der Kraft der Geburt, fondern ift ein Keib, in welchem bie Kraft gebäret. Sie ift aber ber Zeib Gottes und har alle Kraft wie die ganze Gebärung, und bie Geburtaelfter nehmen ihre Stärke und Kraft aus dem Leibe der Natur und ge= bären immer wieder, und ber herbe Geift zieht immer twieder aus fammen unb vertrodnet; alfo beftehet der Leib und auch die Ges bdurt- Geifter. Die andere Geburt ift nun das Maffer, das nimmt feinen Uefprung in dem Leibe der Natur.
Merke: Wenn das Kicht ben herben zufammengejogenen Reib der Natur durhfdeinst und denfelben fänftigt, fo gebäret fi in dem Leibe das fanfte MWohlthun. Alddaun wird bie harte Kraft gar fanft, und zerfdhmelzt wie Eiß von ber. Sonne und wird biinne, gleichwie.das Waller in ber Luft, jedoch bleibt der Stod ber Natur der himmlifchen VBegreiflichkeit flehen. Denn der .herbe und ber Seuergeift halt ihn, und das fanfte Wailer, das von dem Leibe der Natur in Anzlndung des Lichts [melzet, gehet dur bie fErenge und ernite, Ealte und feurige Geburt, und ift gar füß und liebliche
Davon wird nun die ernjte und firenge Geburt gelabet, und toenn fie e8 fhmedet, fo wird fie erheblich und erfreuet fih, und e8 ift ein Sreudenauffteigen, da fi das Leben der Sanftmuth ges bäret. Denn das ift das Wafler des Lebens, darin fich die Liebe fomoht in Gott, als in Engeln und Menfchen gebäret, benn es hat Utes einerlei Kraft und Geburt.
Und wenn nun die Geburt ber Kräfte das Mafler des Lebenz £oftet, fo werden fie zitternd vor Liebefreuden, unb baflelbe Zittern oder Bewegen, tmeldyes mitten in der Geburt auffteiget, ift bitter; denn e8 ftelget gefihtwind aus ber Geburt auf, wenn das Maffer des Kebend in bie Geburt Fonımt, als ein Freubenfprung ber Geburt.
Weil 8 aber fo gefchtwind aufgehet, dafı fih die Geburt fo oefhrwind erhebt, ehe fie mit dem Waller des Lebens ganz infiziret “wird, fo behält derfelbe Schred feine Bitterkeit aus ber ftrengen Geburt; denn die anfängliche Geburt ft ganz ffreng, falt, feurig und herb.
Darıın iff mun ber Schre@ aud) fo erhebli und zitternd, benn er bemeget die ganze Geburt, und reibet fi darin, bis er dag Feuer in der harten Grimmigkeit anzüundet, davon das Licht feinen Urfprung nimmt. Alsdann twird ber zitternde Schred mit der Sanftmuth Des Lichtes erleuchtet und gehet in der Geburt auf und nieder, über fid) und unter fih, mie ein Rab mit fieben Ribern im einander gemacht.
Bon diefem Duchdeingen und Drehen entfichet ber Schall