Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden
— 298 böre, ob 23 wohl bucch mancerlei Bildung gefhieht, fo bat bad)
523 Prben einerigi Urfprung:
Sciche Trkenntnig fehe ich nicht mit fleifhlichen Yugen, fons tern mit den Augen, mo fid) das Leben in mir gebärst, in bemfeisen Sige fteher mir des Himmels und der Hölle Pforte offen, ind der neue Menfch fpeenlirt mitten im bee fiberiihen Geburt und ihm jehet die innere und äußerfie Pforte offen.
Divmeit er noch in dem alten Menfchen bes Zornd und Kodes kt, und in felrem Dimmei fist, fo-fiehet er durch beide, auf folche Zeife fiehet er aucy die Sterne und Elemente. Denn in Bis IE Een DOrs der Aufbaltung, das Auge bes Deren fiehet les, So nun mein Geift nicht duch, feinen Geift fühe, fo wäre ı ein blinder Stod, weil ih aber die Pforte Gottes in meinem Getfie fehe, und auch den Trieb bazu habe, fo will ich nach mei> nem Infchauen recht [reiben und Feines Menfchen Autorität anfehen.
Du fotft e8 nicht verflehen, als wäre mein alter Pinfh ein lesendiger Heiliger oder ein Engel; nein, er figet mit allen Menfen im Daufe des Zorns und beö Zodes und ift ein ffeter Feind Bottes, der in feinen Sünden und Bosheit fledet, wie alle MenMen und ift voller Gebrechen und Mängel,
Das folk du aber wiffen, daß er in fleter ängftliher Gebärung fle@t, und des Jornd und der Bosheit gern los fein mellte, und doch Fanrı er nit, Denn er ift wie das ganze Guus diefer Belt, imo immer Liebe und Zorn mit einander singet, und fich iramer der neue %eib mitten in der Angfi gebäret, Denn alfo mun 25 fin, teißft du anders-von Neuem geboren werben, anders erreiht Fein Menfc, die Misdergeburt.
Der Menfc) tradhtet Hier immer nad fanften Zagen bes Fleifh26, und nach Reihthum und Schönher, und mais nidt, baf er damit in Der Kammer ders Lodes figet, wo der Stachel des Zons anf ihn fohielet.
Siehe, ih fange dir e8 als ein Mort des Pebeng, weldee i in Greenninif des Gaeiftes mitten in der Geburt des neu Leibe: diefer Melt nehme, über welhen ber Menfh Sefuas Enriitus ein Heirfcher und König fammt feinem ewigen Vater if, Zud nehme id; c8 vor den Stuhl feines Throng, wo alte heilige Sesten dee Menfchen vor ihm fleben, und fi freuen, daS die Begierde %ed Steifches in fanften Woblthun, Reichfein, und Maäxtigfein ein hölhfches Zornbad iff, in weiches du dringeft und läufeit, ais würbe du hinelngezogen, denn es iff große Gefahr baein,
TRUE du 88 aber wilfen, wie e8 iff, fiehe ich fage bir e8 im Sleihnit. Wenn du nach deines Herzens Luft in Reihthum und Barpatz gedrungen bift, fo ift e8 mit bir, als ftändeit du in einem tiefen Maffer, mo dir dns Maffer immer dis an den Mund ange, und unter veiner Küßen wäre fein Grund, fondern du fhmimmeft
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