Jakob Böhme's sammtliche Werke : in seiben Bänden

26. Und wil nachfolgende Gebete auf alle Tage (ba fich dann der Menfch damit feine fonderlichen Stunden nad) feiner Gelegenheit vornehmen mag) nur zu einer YAufmunterung und Erwedung der guten Gaben, welde äuvorhin in euch allen find, gefchrieben haben, niht abermals vom Grunde und Anfang der chriftlichen Lehre anfangen, fondern nur zur Uebung und Erwedung. Und empfehle euch) Alle in die tolrfende Liebe Sefu Chrifti und mich in eure brüberliche und chriftliche Gunft.

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Unleitung,

Die fihein Menfh zu folder Ordnung und Uebung, sum rehten Beten Thiden foll.

27. Chriftlicher Lieber Lofer! Recht Beten ift auch rechter Ernft, und mus Exnft fein, oder ifE ungültig vor Gott. Denn fo mir wollen recht beten, fo follen wir anders nicht denken, als da$ wir vor Gottes Elarem Angefihte, vor der heiligen Dereifaltigfeit flehen und vor den Chören feiner heiligen Engel, und dag Gott in unferm Gebete unfte Seele, Geift und Herz prüfet, und unfen Willen ganz inniglih anfhauet, ob er gänzlich zu ihm gerichtet fei, ob fih ihm der Wie gänzlich) übergeben habe,

23. Und fo das ift, fo rühret er den Millen mit der Kraft feines heiligen Geiftes, und zerfchellet ihn, auf daß er recht begie= tig und hungrig nad) der Gnade toird, daß er anfängt ernftlich aug fi felber aus= und in Gottes Erbarmen einzudringen.

29. Denn in eigenen Kräften ifE der Mile alzu fhwad. Aber wenn ihn die göttliche Kraft rühret, fo wird er erwedet, daß er fenrig und recht begierig wird, im welcher Begierde Gott felber wirket; al&dann redet der Menfch recht mit Gott und Gott redet wirklich mit der Seele des Menfchen.

30. Solh Reben und Wirken IE nichts anders, ald daf die arme Seele von Gottes Barmherzigkeit (melde er durd) den Zob Chriffi wieder zu uns gewandt hat) fffet, und fi mit bem Balfam göttlicher Liebe in Chrifto erquidet, barin fie flar€ wird wiber bie Anfechtung ded Teufels,